Nach Leitzinserhöhungen der SNB: Banken starten das Rennen um höhere Sparzinsen

Nach Leitzinserhöhungen der SNBBanken starten das Rennen um höhere Sparzinsen

Endlich zahlen bedeutende Banken wie die Aargauer KB und die Migros-Bank wieder Sparzinsen. Der Kampf um die Spargelder dürfte nun Fahrt aufnehmen.

Die Migros-Bank legt vor: Erste Banken zahlen den Sparerinnen und Sparern wieder Zinsen. 

Foto: Michael Buholzer (Keystone) 

Viele Sparerinnen und Sparer dürften Ende des Monats auf ihren Kontoauszug schauen und sich die Frage stellen: Die Schweizerische Nationalbank hat doch letzte Woche die Leitzinsen erhöht, warum zieht meine Bank nicht nach und zahlt mir wieder einen Zins aus?

Noch ist bei den Sparzinsen relativ wenig passiert. Zwar sind die Negativzinsen oder auch Guthabengebühren Geschichte, doch Zinsen für das Gesparte gibt es weiterhin kaum. Eine Ausnahme ist die Onlinebank Yuh, sie bietet seit dem 1. September wieder einen Zins von 0,5 Prozent an.

Doch jetzt kommt Bewegung in den Markt. So bietet die Migros-Bank per 1. November für das Anlagesparkonto 0,3 Prozent Zins, beim 3a-Vorsorgekonto sind es 0,4 Prozent. Die Obwaldner Kantonalbank bietet zum gleichen Datum einen Zins von 0,25 Prozent für Sparkonti. Beim Säule-3a-Konto sind es 0,3 Prozent. Die Aargauer Kantonalbank folgt einen Monat später mit den gleichen Konditionen.

Viele Institute dürften nachziehen. «Das Wettrennen geht jetzt los», sagt ein Banker. Zwar kostet jeder Basispunkt Zins (ein Basispunkt entspricht 0,01 Prozentpunkten) die Banken etwas Marge. Wenn ein Institut etwas Spielraum in der Bilanz habe, nutze sie das aber aus, um frische Kundengelder anzuziehen.

«Banken achten darauf, dass ihre Zinskosten – also die Sparzinsen – nicht zu schnell steigen, da ihre Zinseinnahmen bei den Hypotheken ebenfalls nur langsam zunehmen.»

Alessandro Bee, Ökonom bei der UBS

Alessandro Bee, Ökonom der UBS, erklärt, warum Banken so träge sind, die höheren Leitzinsen an Kunden weiterzugeben: «Banken finanzieren zum Teil Festhypotheken mit Spargeldern.» Dabei bringen die Hypotheken den Banken Geld ein, Sparzinsen kosten sie Geld. «Die Zinssätze der Hypotheken sind aber festgelegt, diese steigen nur, wenn eine Bank neue Hypotheken verkauft. Daher achten Banken darauf, dass ihre Zinskosten – also die Sparzinsen – nicht zu schnell steigen, da ihre Zinseinnahmen bei den Hypotheken ebenfalls nur langsam zunehmen», so der Experte.

Langfristige Hypotheken mit kurzfristigen Spargeldern zu finanzieren, das erlauben die Liquiditätsregeln aber nur in einem begrenzten Masse, fügt er an.

Die Banken vertrösten die Sparer

Das erklärt auch, weshalb viele bedeutende Banken die Negativzinsen zwar abgeschafft, ihre Zinsen aber auch nicht weiter erhöht haben. Das gilt etwa für die UBS, die Credit Suisse, die Bank Raiffeisen oder die Zürcher und die Basler Kantonalbank. Alle Banken argumentieren in etwa gleich.

Ihr Argument: Mit dem Zinsschritt der Nationalbank bewege sich der Leitzins für den Schweizer Franken zwar endlich wieder im positiven Bereich, aber historisch betrachtet noch immer auf tiefem Niveau. Und weiter: Für die Verzinsung der Sparkonten sind vor allem diese kurzfristigen Zinsen massgebend, da der Kunde über seine Einlagen recht flexibel verfügen und sie innert kurzer Frist abheben kann.

Daher müssen auch die kurzfristigen Zinsen wieder steigen, bevor die Banken die Sparzinsen anheben. Der nächste Zinsschritt der SNB steht aller Voraussicht nach bereits im Dezember an. «In der Zwischenzeit beobachten wir den Markt genau und kommunizieren, sobald wir Anpassungen planen», heisst es bis dahin bei der Mehrheit der Banken.

Inflation frisst den Zins auf

Etwas anders ist die Ausgangslage für Postfinance. Da sie kein eigenes Hypothekargeschäft hat, kann sie höhere Sparzinsen nicht so einfach refinanzieren. «Ob und wann Postfinance die Sparzinsen anhebt, hängt nicht zwingend davon ab, dass die SNB einen bestimmten Leitzins definiert», so ein Sprecher. Für die Bank gelte es vor einem Zinsentscheid daher, eine ganze Reihe von Faktoren abzuwägen, wie etwa regulatorische Anforderungen und die Ertragslage. Auch bei Postfinance gilt daher: Die Bank wartet ab.

«Bei einem Zinsunterschied von 0,25 Prozent werden sich nur wenige Kundinnen bewegen. Bei 0,5 Prozent könnte es zu einigen Wechseln kommen.»

Andreas Dietrich, Professor am Institut für Finanzdienstleistungen der Hochschule Luzern

Doch lassen sich Schweizer Bankkundinnen und Bankkunden mit höheren Zinsen überhaupt zu einem Wechsel bewegen? Das ist eher ungewiss. Denn der Aufwand für einen Bankwechsel ist ziemlich hoch. Daher dürften wegen der unterschiedlich hohen Zinsen nur wenige Kundinnen und Kunden das Institut wechseln. «Bei einem Zinsunterschied von 0,25 Prozent werden sich nur wenige Kundinnen bewegen. Bei 0,5 Prozent könnte es zu einigen Wechseln kommen», sagt Andreas Dietrich, Professor am Institut für Finanzdienstleistungen der Hochschule Luzern.

Ein Aspekt könnte aber eine Rolle spielen: Schweizerinnen und Schweizer haben im Durchschnitt zwei Bankbeziehungen. Sie könnten daher ihr Geld zu der Bank verschieben, die das attraktivere Angebot macht. Auch sei es für gewisse Banken aus regulatorischen Gründen wünschenswert, wenn die Kundinnen und Kunden von den Privatkonti in die Sparkonti umschichten. Die Banken könnten daher dafür sorgen, dass diese internen Wechsel attraktiver werden, so Dietrich.

Klar ist aber auch: Bei einer Inflationsrate von aktuell 3,5 Prozent verliert das Sparkapital auch mit einem kleinen Zins an Wert. Doch ist ein kleiner Zins immer noch besser als gar kein Zins.

Jorgos Brouzos ist seit 2015 Wirtschaftsjournalist bei Tamedia. Er berichtet hauptsächlich über den Schweizer Finanzplatz und den Rohstoffsektor. Er hat an der Universität Zürich Politikwissenschaften studiert.Mehr Infos@jorgosbrouzos
Holger Alich ist stellvertretender Leiter des Wirtschaftsressorts. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Banken und die Pharma-Branche.Mehr Infos@Holger_Alich

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