Tragödie in Österreichs Politik: Suizidversuch erschüttert die FPÖ

Tragödie in Österreichs PolitikSuizidversuch erschüttert die FPÖ

Der Funktionär, der sich offenbar umbringen wollte, gilt als rechte Hand von Parteichef Herbert Kickl. Der Fall legt einen Machtkampf bei den Freiheitlichen offen.

Wird auch aus den eigenen Reihen kritisiert: Herbert Kickl, Chef der FPÖ.

Foto: Keystone

Der ehemalige FPÖ-Parlamentsabgeordnete Hans-Jörg Jenewein war keiner, der in der Öffentlichkeit besonders wahrgenommen wurde – bis zur vergangenen Woche, als sich plötzlich die Ereignisse überschlagen. Österreichische Medien berichten, dass Jenewein Parteifreunde wegen des Missbrauchs von Spenden in Millionenhöhe angezeigt haben soll – anonym. Am Donnerstag gibt er daraufhin seinen Parteiaustritt bekannt, deaktiviert seine Social-Media-Accounts und ist nicht mehr erreichbar.

In der Nacht auf Sonntag findet ihn seine Frau bewusstlos auf der Couch im gemeinsamen Haus in Niederösterreich. Jenewein wird ins Spital eingeliefert: Er soll versucht haben, sich umzubringen.

Seither steht die FPÖ kopf. Denn auch wenn Jenewein kein hohes Amt innehatte, so galt er doch als rechte Hand von Parteichef Herbert Kickl, als sein Ausputzer, sein Mann fürs Grobe. In österreichischen Medien kursieren nun immer mehr Hintergründe zu der Causa, die auch ein schlechtes Licht auf Kickl werfen. Und die FPÖ wohl noch länger beschäftigen werden. (Lesen Sie auch das Kickl-Porträt «Politiker ohne Beisshemmung».)

Mit einer Razzia begann die Affäre

Seinen Anfang nimmt die Geschichte mit einer Razzia im Herbst 2021. Die Staatsanwaltschaft vermutet enge Kontakte von Jenewein zu einem mutmasslich korrupten Beamten des Verfassungsschutzes. Dem FPÖ-Politiker wird bei der Hausdurchsuchung sein Handy abgenommen, dabei stossen die Ermittler auf den Entwurf einer anonymen Anzeige, die im Oktober 2021, also kurz vor der Razzia, eingebracht worden war.

Berichten zufolge geht es dabei um einen mutmasslich millionenschweren Missbrauch von Fördermitteln durch FPÖ-nahe Vereine. Namentlich angezeigt wurden Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache, der frühere Fraktionschef Johann Gudenus, der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp sowie dessen gesamte Landespartei.

Schnell wird spekuliert, ob nicht eigentlich Herbert Kickl hinter der Intrige stecken müsse.

Zur Erinnerung: Seit Bekanntwerden der Ibiza-Affäre ermittelt die Wiener Korruptionsstaatsanwaltschaft im Umfeld FPÖ-naher Vereine wegen des Verdachts verdeckter Parteispenden. Nach dem Fund auf seinem Handy wird Jenewein von den Ermittlern als Urheber der Anzeige vermutet – seinen Weg an die Öffentlichkeit findet diese Information allerdings erst vergangene Woche.

Das allein reicht schon, um die FPÖ in helle Aufregung zu versetzen. Es passiert schliesslich nicht alle Tage, dass ein Politiker seine eigenen Parteifreunde anonym anzeigt und ihnen den Missbrauch an Spendengeldern vorwirft. Schnell wird spekuliert, ob nicht eigentlich Herbert Kickl hinter dieser Intrige stecken müsse. Es sei schliesslich schwer vorstellbar, dass Jenewein als seine rechte Hand so etwas unternehmen würde, ohne ihn darüber zu informieren.

Kritik und Rücktrittsforderungen

Für diese Theorie spricht, dass Kickl seit geraumer Zeit einen Machtkampf mit der Wiener Landespartei ausficht. Deren Chef Dominik Nepp hatte Kickl vor allem während der Corona-Krise immer wieder für seinen radikalen Kurs kritisiert und ihm die Schuld für mehrere Parteiaustritte gegeben – seither würde ihn der FPÖ-Chef gern entmachtet sehen. Weite Teile der Partei vermuten nun, dass eine Anzeige gegen die Wiener Landespartei nur im Sinne Kickls gewesen sein könnte.

Die Tageszeitung «Der Standard» berichtet, dass Jenewein von seinem Chef den Auftrag bekommen haben soll, die treuen Strache-Anhänger, die vor allem in der Wiener FPÖ zu finden seien, loszuwerden. Der Zeitung zufolge sollte es auch eine Belohnung geben für Jenewein – endlich ein Platz in der ersten Reihe, als Nationalratsabgeordneter oder in höherer Position in Wien. Kickl bestreitet alle Vorwürfe.

Am Sonntag schliesslich folgte die Nachricht vom Suizidversuch Jeneweins. Mittlerweile soll sein Zustand wieder stabil sein, seiner Schwester zufolge ist er bereits aus dem Spital entlassen worden. Auch der frühere FPÖ-Chef Strache hatte ihm via Facebook «baldige Genesung» gewünscht, dann aber noch einen Satz hinterhergeschoben: «Niemand sollte mit einem Suizid aus dem Leben scheiden und davonlaufen, sondern sich den behördlichen Anwürfen stellen und helfen, diese restlos aufzuklären!»

In der FPÖ dürfte die Causa längst nicht erledigt sein, parteiinternen Stimmen zufolge laufen die Landesgruppen seither Sturm gegen Kickl, der schon davor wegen seines radikalen Kurses und schlechter Umfragewerte immer wieder in der Kritik stand. Der Parteichef solle die Vorwürfe restlos aufklären, so die Forderung. Auch Rücktrittsforderungen stehen im Raum. Den für Mitte September angesetzten Parteitag, wo Kickl als FPÖ-Chef bestätigt werden sollte, will man verschieben.

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