Austria
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Austria verliert gegen Fenerbahce und fürchtet ein Nachspiel

FUSSBALL / EUROPA LEAGUE / PLAY-OFF: FK AUSTRIA WIEN - FENERBAHCE ISTANBUL

© APA/GEORG HOCHMUTH / GEORG HOCHMUTH

08/18/2022

Die Favoritner mussten sich den Türken 0:2 geschlagen geben. Das Spiel stand aber knapp vor dem Abbruch.

von Alexander Strecha

Die Wiener Austria gab alles, es war aber nicht genug für Fenerbahce Istanbul. Die Türken setzten sich im Hinspiel des Play-offs der Europa League 0:2 durch. Die Violetten gingen an ihre Grenzen, mussten jedoch anerkennen, dass der türkische Traditionsverein zumindest eine Klasse höher einzustufen ist. Die Türken spielten schneller, dachten flotter, kombinierten besser und wirkten abgezockter. Den Violetten daraus einen Vorwurf zu machen, wäre nicht gerecht.

Mit Mut wollte die Austria zu Werke gehen, mit einer Fünfer-Abwehr, die bei Ballbesitz zu einem Dreierverbund wurde, damit  die Flanken  in die Offensive gut besetzt werden.  Der Wille war jedenfalls von Anpfiff weg vorhanden, doch den ersten Lapsus wussten die Gäste aus der Türkei  zu nützen. 

An diesem heißen Sommerabend half freilich eine kalte Dusche, nur nicht auf die Art, wie sie die Wiener Austria verpasst bekam. Ein Ballverlust von Fischer im zentralen Mittelfeld, Fenerbahce schaltete flott um und konterte gekonnt. Joshua King war einen Schritt flinker als Austrias Koumetio und schloss königlich zum frühen 0:1 ab.

Knapp am Abbruch  

Danach gestaltete sich das Spiel für die Wiener noch schwerer als ohnehin, weil Fenerbahce das Geschehen kontrollieren konnte, ohne selbst zu viel Risiko eingehen zu müssen. Austrias einzige Chance im ersten Durchgang war ein Kopfball von Tabakovic, eingewechselt für den verletzten Wustinger (Verdacht auf Kreuzbandriss). Vor der Pause hätte Serdar Dursun für die Türken noch erhöhen müssen, tat er aber nicht.

Aufregung gab es dennoch: Aus dem Sektor Ost der Austria-Fans  flog ein Schlägel einer Trommel aufs Feld und traf Fenerbahces Tormann Bayindir auf der Brust. Für einen Moment drohte gar ein Abbruch, der Schlussmann verhinderte dies jedoch, indem er weiter spielte. Hut ab.

 Der UEFA-Delegierte Peadar Ryan aus Irland notierte sofort ausführlich die Geschehnisse und besprach sie in der Pause mit dem Schiedsrichterteam. Diese unsägliche Dummheit  wird der Austria eine saftige Geldstrafe einbringen, auch eine Stadionsperre ist durchaus wahrscheinlich. Möge der Werfer für immer aus dem Stadion geworfen werden.

Chancenlos

In der Pause musste bei der Austria auch Huskovic verletzt passen. Die weiterhin aufgebrachten Mühen wurden nicht belohnt, Fenerbahce schonte die Kräfte, man hielt ohne allzu großem Aufwand die Wiener vom eigenen Tor weg. Die Veilchen fanden bis zum Ende des Spiels keine ernsthafte Chance auf den Ausgleich mehr vor. Die Türken machten lange Zeit  wenig Anstalten, das Duell schon im Hinspiel zu entscheiden, was aber dann knapp vor Schlusspfiff mit dem 2:0 von Serdar Dursun gelangt. 

In der Nachspielzeit brannten bei drei türkischen Flitzern die Sicherungen durch, der Ordnerdienst hatte viele Hände voll zu tun. Die Austria-Fans feierten trotz der Niederlage ihre Mannschaft. Wenn nicht ein Wunder geschieht, darf man sich auf einen Herbst in der Conference League freuen.


 King (8.), Serdar Dursun (89.)
Austria (3-4-1-2): Früchtl;  Koumetio, Mühl, Galvao; Ranftl, Braunöder, Fischer, Martins; Wustinger (22. Tabakovic, 86. Handl); Fitz (75. Keles), Huskovic (46. Jukic). 
Fenerbahce (4-4-2): Bayindir; Kadioglu, Lemos (74. Henrique), Szalai, Peres; Rossi, Crespo (59. Zajc), Yüksek (80. Souza) , Alioski (80. Novak); Dursun, King (59. Lincoln). 
Gelbe Karten: Galvao; Alioski, Yüksek.
Gelb-Rot: Galvao (83./ Foul)

Rückspiel:  25. August, 19 Uhr, Stadion Sükrü-Saracoglu in Istanbul.

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