Austria
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Banner auf Marriott, Blockade in Schwechat: Klimaproteste gehen weiter

Anlässlich der Gaskonferenz kommt es zu weiteren Protesten. Am Abend ist eine Demo in Wien geplant.

Nach Zusammenstößen zwischen Klimaaktivisten und Polizei am Montag sind Proteste Dienstagfrüh fortgesetzt worden. Protestiert wurde gegen die Gas-Konferenz im Marriott-Hotel in der Wiener Innenstadt. Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace hissten an der Fassade des Hotels ein sechs mal acht Meter großes Banner mit der Aufschrift "End Fossil Crimes!" (z.dt. "Stoppt fossile Verbrechen"). Dafür seilten sich die Umweltschützer aus zuvor angemieteten Zimmern ab. Die Kletterer wurden aus den Zimmern gesichert. Die Aktion startete gegen 7.45 Uhr.

Die Polizei war vor Ort. Diese hatte am Montag auf unbestimmte Zeit ein Platzverbot um das Hotel verhängt. Das Gebäude und die umliegenden Gassen waren durch Absperrgitter und zahlreiche Polizeifahrzeuge abgesperrt.

Greenpeace-Banner am Marriott. Die Presse/TW

Gegen die Greenpeace-Aktivisten ging die Polizei jedoch nicht vor. „Wir bleiben bis 10 Uhr, dann wird das Banner wieder heruntergenommen“, sagte Jasmin Duregger, Greenpeace-Sprecherin bei einem Lokalaugenschein zur „Presse“. Greenpeace fordert den sofortigen Stopp neuer Gasexplorations- und Infrastrukturprojekte. Zudem müsse Europa sich bis 2035 von fossilem Gas unabhängig machen und stattdessen auf erneuerbare Energien setzen, hieß es in einer Aussendung.

Proteste bei Raffinerie

In Schwechat (Bezirk Bruck a.d. Leitha) protestierten nach Polizeiangaben etwa 200 Menschen bei der OMV. Kundgebungen fanden vor der Haupteinfahrt auf den dorthin führenden Bahngleisen und bei der ÖBB-Haltestelle Mannswörth statt. Chefinspektor Johann Baumschlager berichtete von vorerst zwei Festnahmen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt. Einige Teilnehmer hatten sich seinen Angaben zufolge bei der Zufahrt zum OMV-Gelände festgeklebt. Die Polizei rückte mit fünf Zügen der Einsatzeinheit aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland aus. Weiters aufgeboten waren Beamte aus Schwechat. Der Protest wurde laut einer Aussendung vom internationalen Bündnis "BlockGas" organisiert.

++ HANDOUT ++ NIEDEROeSTERREICH: GAS-KONFERENZ IN WIEN - PROTESTE BEI OMV IN SCHWECHAT

Kundgebungen fanden vor der Haupteinfahrt des OMV-Geländes auf den dorthin führenden Bahngleisen und bei der ÖBB-Haltestelle Mannswörth statt. APA/BLOCK GAS

Auch in Österreich schreite die Suche nach fossilem Gas ungebremst voran, so Greenpeace. Sowohl die OMV als auch der australische Konzern ADX Energy würden weiter in den klimaschädlichen Energieträger in Österreich investieren wollen. "Die österreichische Bundesregierung muss jetzt als Vorreiter auftreten, und ein Gesetz veranlassen, das diesen fossilen Verbrechen ein Ende setzt", forderte Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin der Umweltorganisation. Dafür müsse die österreichische Bundesregierung ein Gesetz erlassen, das die Erschließung weiterer fossiler Quellen mit sofortiger Wirkung endgültig verbiete und die aktuellen Produktionslizenzen bis 2035 auslaufen lasse. In Frankreich sei bereits ein ähnliches Gesetz in Kraft.

Demo am Abend geplant

Auf dem Programm der Konferenz im Wiener Marriott-Hotel an der Ringstraße selbst steht am Dienstag eine Keynote-Rede von OMV-Chef Alfred Stern. Österreichs größter Mineralölkonzern fungiert bei der internationalen dreitägigen Tagung auch heuer wieder als Gastgeber. Für den Abend ist zudem eine Demonstration angekündigt.

Der Autofahrerclub ÖAMTC rechnet im Vorfeld der Protestaktion von 18.45 bis 20.30 Uhr mit Staus auf dem Ring, dem Franz-Josefs-Kai, bei der Roßauer Lände, der Unteren und Oberen Donaustraße, der Praterstraße, der Vorderen Zollamtsstraße, auf den beiden Wienzeilen, dem Bereich rund um den Schwarzenbergplatz sowie auf der sogenannten Zweierlinie mit Staus. Es sei mit temporären Sperren auf dem Ring und dem Franz-Josefs-Kai zu rechnen. Die Route des Demozuges verläuft vom Stephansplatz über die Rotenturmstraße - Franz-Josefs-Kai - Julius-Raab-Platz - Ringstraße bis Schwarzenbergplatz - Lothringerstraße bis zum Karlsplatz. Laut dem Club werden tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet.

(APA)