Austria
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Bulgariens unendliche Neuwahlgeschichte [premium]

Das Volk ist nach vier Wahlen in 18 Monaten enorm politikmüde. Allerdings war auch diesen Sonntag erneut keine klare Mehrheit für eine Partei oder eine tragfähige Koalition zu erwarten. Es droht eine weitere Neuwahl.

Sofia/Belgrad. Die Mehrheit der Bulgaren mag dem Ruf an die Urnen schon gar nicht mehr folgen: Bei der nicht weniger als vierten Parlamentswahl in nur 18 Monaten zeichnete sich am Sonntag eine ähnlich mickrige Wahlbeteiligung wie bei der bisher letzten Wahl im November ab, als sie auf rund 40 Prozent gesackt war. Erste Ergebnisse lagen bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht vor, doch laut letzten Umfragen war beim ärmsten EU-Mitglied (rund sieben Millionen Einwohner) eine stabile Regierungsmehrheit erneut unwahrscheinlich.

Laut letzten Wahlprognosen sollte die konservative Gerb-Partei von Ex-Premier Bojko Borissow mit rund einem Viertel der Stimmen zwar ihre im Vorjahr verlorene Position als stärkste politische Kraft in dem Balkanstaat zurückerobern. Doch ihre Aussichten, eine Mehrheit im fragmentierten Parlament zu finden, sind mäßig. Außer der DPS der türkischen Minderheit gilt nur die populistische Protestpartei ITN des Entertainers Slawi Trifonow als potenzieller Partner der Gerb – sofern die ITN wieder die Vierprozenthürde überwindet.