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Cormac McCarthy: Leiden eines Tauchers [premium]

Nach 16 Jahren Pause erscheinen nun gleich zwei Romane von Cormac McCarthy. Mit „Der Passagier“ und „Stella Maris“ unternimmt der Autor den Versuch, das Universum zu verstehen – und scheitert damit auf grandiose Weise.

Da geht einer auf die 90 zu. Da hat einer seit 16 Jahren kein Buch mehr veröffentlicht. Und da kehrt er mit einem Paukenschlag zurück, mit zwei im Abstand von einem Monat erscheinenden Romanen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch eng miteinander verwoben sind.

Cormac McCarthy heißt dieser vielfach ausgezeichnete Autor, der sich längst mit Büchern wie „Verlorene“, „All die schönen Pferde“ oder „Die Straße“ in den Kanon der Literaturgeschichte eingeschrieben und offensichtlich keinen Gedanken daran verschwendet hat, sein Werk mit kleinen Prosatexten ausklingen zu lassen. Nein, „Der Passagier“ und „Stella Maris“ zielen aufs große Ganze, unternimmt dieser Doppelpack doch nichts Geringeres als einen letzten, sein Scheitern integrierenden Anlauf, das Universum zu verstehen. Dass McCarthy, der Spezialist für apokalyptisch-mythische Szenarien, sich nicht in die weitverbreitete Tradition der „domestic fiction“, der ausufernden Familien-Epen, einreihen würde, lag auf der Hand. Seit Jahren ist er als Senior Fellow dem interdisziplinären Santa Fe Institute verbunden und versucht zu verstehen, wie Naturwissenschaftler und Mathematiker die Welt erklären.