Austria
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Das Dom-Museum sagt Mahlzeit [premium]

Die neueste epochenübergreifende Wiener Themenschau, diesmal im Dom-Museum, widmet sich dem gemeinschaftlichen Essen. Vieles ist hier vorhersehbar.

Das Tier im Mumok, der Baum im Belvedere, jetzt die Mahlzeit im Dom-Museum – der Reigen thematisch einspuriger Gruppenausstellungen in Wiener Museen geht weiter. Sicherlich, auch dieser Aspekt unseres Lebens ist weitreichend: Ob beim festlichen Gastmahl oder einer alltäglichen Mahlzeit, kaum etwas verbindet Individuen so stark wie ein gemeinsames Essen. Es sei sogar das Thema der Menschheit, ist sich Johanna Schwanberg sicher. Weshalb die Direktorin des Dom-Museums also ihre sechste epochenübergreifende Präsentation des Hauses am Stephansdom unter dieses stellt.

Ähnlich wie die vorherige „Arm & Reich“-Ausstellung werden auch diesmal die sakralen mit den weltlichen Sammlungsbeständen des Museums verbunden. „Mahlzeit“ sei zwar ursprünglich weitaus sinnesfreudiger angelegt gewesen, im Laufe der Vorbereitungen dann aber immer ernster geworden, erklärt Schwanberg beim Presserundgang. Daher reicht die Ausstellung jetzt von gemeinschaftsbildenden Aspekten bis zu Klimawandel und Fragen von Machtverhältnissen. Am Beginn sehen wir Elinor Caruccis Fotografie einer stillenden Mutter, kombiniert mit vier Werken zum letzten Abendmahl. Erste und letzte Mahlzeiten? Weibliches und männliches Prinzip? Auf spezifischere Deutungen will sich die Direktorin nicht festlegen, wie überhaupt diese Ausstellung fröhlich offen angelegt ist. Heißt: Hier findet sehr vieles Platz, und das gern in Petersburger Hängung dicht über- und nebeneinander gedrängt.