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Deserteur von russischer Killertruppe Wagner packt aus

Andrej Medwedew berichtet im CNN-Interview von unbeschreiblicher Grausamkeit unter der Söldnergruppe: "Wer nicht kämpfen will, wird sofort erschossen."

Er ist 26 Jahre alt, diente zunächst in der russischen Armee, ehe er sich dann der berüchtigten Södnertruppe namens Wagner anschloss. Das war 2021, nur zehn Tage später fand sich Andrej Medwedew in der Ukraine wieder, in der östlichen Region Donezk bei Bahmut.

Vor allem seit Kremlchef Wladimir Putin der Ex-Sowjetrepublik gänzlich den Garaus machen will (die Invasion erfolgte am 24. Februar des Vorjahres) erlebte der junge Mann die Hölle auf Erden.

© Bild: APA/AFP/Gulagu.net /UTA TOCHTERMANN

"Jene, die nicht kämpfen wollen, werden vor den Augen von neuen Rekruten erschossen", erzählte Medwedew, der sich nach Norwegen absetzen konnte, dem US-TV-Sender CNN.

Und weiter: "Einmal brachten sie zwei Gefangene, die sich geweigert hatten zu kämpfen. Die beiden wurden vor den Augen aller erschossen und sofort eingegraben. Die Auszubildenden mussten die Gräber schaufeln." Über seine eigenen Taten in der Ukraine wollte der 26-Jährige keine Angaben machen.

Jewgeni Prigoschin gründete 2014 die Wagner-Söldnertruppe

© Bild: REUTERS/POOL

Der "Koch" Putins

Gegründet wurde die Wagner-Truppe von Jewgeni Prigoschin 2014, der auch der "Koch" Putins genannt wird. Die Söldner zeichnen sich durch besondere Rücksichtslosigkeit aus, sind in der Ukraine ein wichtiger Kriegsfaktor und auch in Syrien und in weiten Teilen Afrikas aktiv. Der nun Desertierte bezeichnet Prigoschin als "Teufel".

Den Familien von Kämpfern sei versprochen worden, dass sie im Todesfall umgerechnet rund 71.000 US-Dollar bekämen. Aber in Wahrheit wollte niemand bezahlen und getötete Landsleute wurden als "vermisst" erklärt, erläutert Medwedew.

Wagner-Zentrale in St. Petersburg

© Bild: APA/AFP/OLGA MALTSEVA

Keine klare Taktik zu erkennen

Neben all der Brutalität und Grausamkeit habe es aber auch Chaos gegeben. "Da war nicht wirklich eine klare Taktik zu erkennen, keine definierten Befehle, wie wir uns zu verhalten hätten", sagt der Ex-Söldner weiter. Vielfach seien die Männer bloß als "Kanonfutter" in die Schlacht geschickt worden.

Letztlich aber glaubt der junge Mann, dass die "Propaganda in Russland nicht mehr ihre Wirkung erzielen wird, die Menschen werden sich erheben, und es wird neue Führer geben".

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