Austria
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Die Stadt gibt, der Staat nimmt [premium]

Zur Budgetsanierung verkaufte die Monarchie Bauflächen an Wien. Derartige Einblicke liefern nun publizierte Ministerratsprotokolle.

Der Staat steckte in finanziellen Schwierigkeiten. „Bei der Budgetsanierung ging man schon damals nach der Devise ,Mehr privat, weniger Staat‘ vor“, sagt Richard Lein, Historiker in der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) über das Ende des 19. Jahrhunderts. Der Staat trennte sich von allem, was nicht unbedingt für den Bestand der Monarchie erforderlich schien. Dazu zählten Betriebe, Fabriken und sogar der steirische Erzberg samt dem Schürfrecht, aber auch der Paradeplatz des Militärs in Wien.

Eigentümer des Paradeplatzes, der sich auf dem Glacis vor der ehemaligen Stadtmauer befand, war allerdings das Heer. Das von der Bellaria bis zur Votivkirche reichende Areal erstand schließlich der Wiener Stadterweiterungsfonds. Und das war der Anstoß für die rege öffentliche Bautätigkeit, nämlich jene von Parlament, Rathaus und Universität.