Austria
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Dramen im Gewittersturm: Fünf Menschen kamen um

Am Donnerstagnachmittag verfinsterte sich der Himmel zunächst in Kärnten. Besonders schwer betroffen war die Region um den Sankt Andräer See im Lavanttal. Etliche Bäume hielten den starken Sturmböen von deutlich über 100 km/h nicht stand und wurden entwurzelt. Für zwei Mädchen im Alter von drei und acht Jahren kam jede Hilfe zu spät. 15 weitere Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer.

Alexander Van der Bellen zeigte sich bestürzt: Es sei eine unermessliche Tragödie, „dass bei den Unwettern zwei Kinder gestorben sind“. Das mache ihn zutiefst betroffen. „Meine Gedanken sind bei ihren Familien“, schieb der Bundespräsident auf Twitter. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sprach von einem fürchterlichen Schicksalsschlag für die Familien.

Außerdem kam es durch die Unwetter zu Stromausfällen in der gesamten Osthälfte Kärntens - vor allem in den Bezirken St. Veit, Wolfsberg, Klagenfurt-Land und Völkermarkt. Bis zu 20.000 Haushalte waren ohne Strom.

Drei Wanderer nach Blitzschlag getötet
Wenig später die nächste Schreckensmeldung: Auch in der niederösterreichischen Ortschaft Gaming wütete das Unwetter. Ein Blitz schlug dort offenbar in einen Baum ein, der umstürzte und auf einer Hütte landete, in der Wanderer Schutz gesucht hatten. Drei Menschen starben. Die Ermittlungen zur Klärung der Identität der Opfer sei im Gange, teilte Chefinspektor Johann Baumschlager mit.

Böen mit Tempo 140 in der Steiermark
Kurz vor 17 Uhr gab es dann massive Wetterkapriolen in der Steiermark. In Neumarkt wurden laut der Ubimet 139 km/h Windgeschwindigkeit gemessen, in Graz waren es rund 90 km/h. Stromausfälle waren die Folge, bis zu 85.000 Haushalte davon betroffen. Gastgärten wurden zerstört, Gegenstände flogen in Graz und anderen Orten durch die Luft.

(Bild: „Krone“-Leserreporter, Krone KREATIV)

(Bild: „Krone“-Leserreporter, Krone KREATIV)

In der Grazer Innenstadt wurde eine Person vermutlich am Kopf von einem Gegenstand getroffen und vom Roten Kreuz versorgt. In Fisching nahe Zeltweg sowie in Deutschlandsberg wurden Strommasten von 220-kV-Leitungen beschädigt bzw. knickten komplett um.

„Das Ausmaß der Schäden ist enorm“, so Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark, im APA-Gespräch. Lediglich die Bezirke Hartberg-Fürstenfeld und Südoststeiermark blieben weitgehend verschont. In den vergangenen zehn Jahren habe es keine solchen Schäden gegeben

Bahnverkehr im Landessüden lahmgelegt
Die Unwetter setzten auch der Stromversorgung und Bahninfrastruktur im Süden Österreichs schwer zu. Die ÖBB stellten am Nachmittag den gesamten Bahnverkehr in Kärnten, Osttirol und der Steiermark ein.

Ursache war ein großflächiger Ausfall der 110-kV-Bahnstromversorgung für den Bereich Kärnten und Steiermark, informierte die Bahn. Die Dauer der Unterbrechung ist noch nicht absehbar. Auf der Strecke befindliche Züge wurden in den nächsten Bahnhof geführt, Ersatzverkehr war nur eingeschränkt möglich. Die ÖBB stellten einen Notfahrplan in Aussicht.

(Bild: APA/FLORIAN WIESER)

(Bild: APA/FLORIAN WIESER)

Frequency-Festival unterbrochen
Auch das Frequency-Festival blieb nicht von einer Unwetterwarnung verschont. Am Eröffnungstag kurz nach 17 Uhr musste die Veranstaltung unterbrochen werden. Die Polizei räumte daraufhin das Kerngelände. Dann zogen auch schon dunkle Wochen über dem Green Park auf, es regnete, blitzte und donnerte. Schließlich gaben die Veranstalter Entwarnung.

Das Unwetter hat auch die MotoGP in Spielberg getroffen. Zahlreiche Zelte dürften durch die Sturmböen zerstört oder gar weggeweht worden sein.