Austria
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"Geh weg": Zeugin soll Missbrauch in "Ski-Kindergarten" beobachtet haben

Die Suche nach weiteren möglichen Opfern in dem „Ski-Kindergarten“ läuft (Symbolbild)

© Getty Images/Maica/iStockphoto

Im Fall um den Verdacht des Kindesmissbrauchs in einem „Ski-Kindergarten“ soll eine Mitarbeiterin den Beschuldigten bei dem Übergriff erwischt und den Buben nach der Tat gewaschen haben.

von Stephanie Angerer

Geh weg“, soll der Verdächtige, der unter Verdacht steht, sich an einem dreijährigen Buben in einem „Ski-Kindergarten“ in Lech vergangen zu haben, zu einer Kollegin gesagt haben. Auf einem WC in der Einrichtung soll der sexuelle Übergriff Anfang Jänner passiert sein. Am Freitag machte der Vater des Dreijährigen den Verdachtsfall öffentlich.

Wie am Montag bekannt wurde, könnte es auch eine Tatzeugin geben. „Mein Sohn hat mir erzählt, dass eine Betreuerin ins Klo gekommen ist. Der Mann hat dann einen Streit mit ihr angefangen. Sie soll meinen Sohn nach der Tat auch gewaschen haben“, berichtet der Vater Alex G.

Audio-Mitschnitt

Das Kind hatte nach dem Skiurlaub in Lech auch einer vom Vater beigezogenen Psychotherapeutin von dem Übergriff erzählt. Ein Audio-Mitschnitt des Gesprächs liegt dem KURIER vor.

Aufgrund von „offenkundigen, drastischen Verhaltensänderungen“ des Dreijährigen sei davon auszugehen, dass der Bub „im Rahmen seiner Betreuung in Lech einem ihn verstörenden und als Übergriff erlebten Erlebnis ausgesetzt gewesen ist“, hält die Expertin in einem Gutachten fest. 

Verdacht nicht bestätigt

Psychologische Unterstützung haben auch die anderen beiden Familien angefordert, deren Kinder möglicherweise ebenfalls Opfer sexueller Gewalt geworden sein könnten.  Eine der Mütter hatte am Montag einen Termin bei einem Psychologen. Laut KURIER-Informationen hat sich der Verdacht in diesem Fall nicht bestätigt, dass das Kind  Opfer eines Übergriffs geworden ist. 

Im Fall rund um den dreijährigen Wiener beschäftigt den Vater derzeit vor allem eines: Die Mitarbeiterin, die den Übergriff beobachtet haben soll, soll noch am Tag danach Österreich verlassen habe.

Das bestätigt auch Roberto D’Atri, Obmann des  Bündnis Kinderschutz, bei dem sich die betroffenen Familien gemeldet hatten. „Die Mitarbeiterin wäre eigentlich noch bis 15. April im Dienstplan gestanden“, sagt D'Atri. 

"Verdächtiger ist kooperativ"

Von der Kinderbetreuungseinrichtung selbst heißt es, dass man zur möglichen Tatzeugin nichts sagen könne. „Wann sich die Mitarbeiterin wo aufgehalten hat, können wir nicht sagen. Das ist Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen“, hieß es  von einer Sprecherin. 

Von der Staatsanwaltschaft heißt es, dass die Suche nach weiteren möglichen Opfern laufe. Mehr könne man nicht sagen. Nur so viel: „Der Verdächtige ist sehr kooperativ“, sagt Karin Dragosits, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Feldkirch.

Ob der Beschuldigte schon einvernommen wurde, wollte Dragosits nicht bestätigen. Offen ist auch, ob sich der Verdächtige – ein Mittzwanziger aus dem westlichen EU-Ausland – noch in Vorarlberg aufhält.

Für Diskussionen hatte zuletzt die Frage gesorgt, wie lange der Mann in der Einrichtung angestellt war. Laut Aussagen des Bürgermeisters Gerhard Lucian habe es im Dezember noch geheißen, dass das Dienstverhältnis des Mitarbeiters bis April laufe. Erst im Jänner sei das Vertragsende auf Ende Jänner verlegt worden. Den Grund dafür kenne er nicht.  

Kinderschutz-Vereinsobmann D’Atri widerspricht den Aussagen des Bürgermeisters. „Das ist nicht korrekt. Der Mann war immer bis April in den Dienstplan eingetragen. Wir fordern den Rücktritt des Bürgermeisters.“ Mit den Vorwürfen konfrontiert, sagte dieser dem KURIER: „Was hilft es den Kindern oder den Ermittlungen, wenn ich zurücktrete? Es geht jetzt darum, den Fall aufzuklären.“  

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