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Internetfalle Kryptowährung: Wie Jugendliche gewarnt werden

Mit Währungshandel und Spekulation reich werden: Dieser Illusion glaubte ein Jugendlicher, der im November vergangenen Jahres gemeinsam mit Gleichaltrigen für ein dubioses Trading-Modell  rekrutiert wurde. Überzeugt davon, sich selbstständig zu machen und das große Geld zu verdienen, kündigte der Jugendliche seine Stelle als Gärtner. Der erhoffte Reichtum blieb aus, sagt Alen Velagic. Der Kommunikationswissenschafter ist Experte bei saferinternet.at und betreut Jugendliche, die im Internet nicht nur gute Erfahrungen gemacht haben.

Bei seinen Workshops in Schulen erfährt er direkt von den Jugendlichen, wie sie sich im Internet verhalten: Online-Videospiele bieten ihnen zahlreiche Möglichkeiten, bei sogenannten In-App-Käufen schnell Geld auszugeben.  Manche würden hunderte Euro in Erweiterungen im Spiel investieren: "Es herrscht ein sozialer Druck. Wenn es in der Spielergruppe die Regel gibt, immer die neueste Ausstattung zu besitzen, dann muss gekauft werden." Wer nicht mithalten könne, fliege raus.

Zehn Prozent der Jugendlichen tappten in Kostenfalle

In der Oberösterreichischen Jugendstudie aus dem Jahr 2021 zeigte sich, dass 61% der 500 Befragten (zwischen elf und 18 Jahre alt) bereits Werbung für In-App-Käufe erhalten haben. Zehn Prozent sind bereits in eine Kostenfalle getappt. Velagic vermutet eine höhere Dunkelziffer: Jugendliche und ihre Eltern wüssten oft nicht, an wen man sich bei einem Schadensfall wenden könne.

Um Kinder und junge Erwachsene zu sensibilisieren, präsentierte Jugend-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP) gemeinsam mit dem Experten von saferinternet.at eine neue Workshop-Reihe, die auch die Themen Kryptowährung und In-App-Käufe umfasst.  "Der Umgang mit dem Internet beginnt immer früher, als Vater zweier Söhne sehe ich das tagtäglich", sagt der Landesrat. Er selbst habe sich vor kurzer Zeit auf der Plattform TikTok angemeldet, wo ihm zahlreiche Videos vorgeschlagen wurden, die angebliche Wege zum schnellen Geld bewerben. 

Die Workshops werden vom Verein 4YOUgend im Auftrag des JugendService des Landes Oberösterreich durchgeführt, seit der Einführung vor zehn Jahren wurden in 2500 Workshops über 40.000 Schüler geschult. Mit den neuen Angeboten strebt Hattmannsdorfer eine Vorreiterrolle für Oberösterreich an, 250 bis 300 Workshops sollen heuer abgehalten werden.

Diese können von Schulen, Jugendvereinen und Gemeinden gebucht werden. Für Volksschüler gibt es eine zweistündige Veranstaltung zu den Umgangsformen im Internet.  Ältere Jugendliche werden über Fake News, Sexting und den digitalen Fußabdruck im Netz informiert. Auch kurze Erklärvideos wurden mithilfe des Experten produziert, ein Angebot für Lehrer.

Im Webchecker-Quiz des JugendService können Jugendliche zudem ihr Wissen zum richtigen Umgang mit dem Internet unter Beweis stellen und auch etwas gewinnen.