Austria
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Landestheater: Drei Schwestern als „humanitäres Statement“

© Luiza Puiu/Luiza Puiu/Landestheater St. Pölten

Am Landestheater Sankt Pölten findet am 21. Dezember die Premiere des Dramas von Anton Tschechow statt. Regie führt Kriszta Székely.

„Nach Moskau! Nach Moskau!“ dieser berühmte Ausruf von Anton Tschechows „Drei Schwestern“ hätte eigentlich schon vergangene Woche im Landestheater erklingen sollen. Krankheitsbedingt musste die Premiere aber abgesagt werden. Stattdessen soll sie nun am 21. Dezember nachgeholt werden.

Wenn es dann so weit ist, hat wohl so mancher bei dem Stück, das die Sehnsucht nach der russischen Metropole beschreibt, angesichts der aktuellen Situation um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ein mulmiges Gefühl.

Auch die Regisseurin des Stücks, Kriszta Székely, ist sich dessen in einem APA-Interview voll bewusst: „Es stimmt, ich habe das Gefühl, dass man irgendeine Art von Statement von mir erwartet.“ Aktuell ein russisches Stück, in dem noch dazu das Militär vorkommt, im Westen auf die Bühne zu bringen, berge besondere Herausforderungen.

Die ungarische Regisseurin halte aber nichts davon, angesichts von Putins Angriffskrieg die russische Kultur an sich zu verteufeln. Tschechow erzähle schließlich von Gefühlen, die jeder Mensch habe. Deswegen werde Székelys Statement „mehr ein humanitäres als ein politisches.“

In Budapest geboren

Die Regisseurin kommt aus Ungarn, wo sie am Katona-József-Theater in Budapest seit 2015 als Regisseurin tätig ist. Sie hat auch schon die Tschechow-Werke „Onkel Wanja“, „Die Möwe“ und „Platonow“ inszeniert.

Székelys hat einen ereignisreichen Lebensweg hinter sich. „Mit 19 war ich eine Ballerina. Ich war wirklich gut und hatte auch schon einen Vertrag mit der Oper. Aber plötzlich hatte ich das Gefühl, einen anderen Weg gehen zu müssen“, erzählt Székely. So ging sie dann stattdessen erstmal nach Laos, wo sie eine Bar eröffnete und vier Jahre blieb. Nach ihrer Rückkehr nach Ungarn studierte sie dann Regie. Seitdem wurde sie für ihre Arbeit schon mehrfach ausgezeichnet.

Die Protagonistinnen und Protagonisten in „Drei Schwestern“ verlieren sich zwischen Resignation und Revolution. Die Inszenierung in Sankt Pölten soll dabei die Parallelen zum Zustand unserer heutigen Gesellschaft finden.

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