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Neuer Beratungsservice für ukrainische Geflüchtete

Um ukrainischen Kriegsvertriebenen einen Beratungskontakt in der Muttersprache zu ermöglichen, stellte Rat auf Draht fünf neue Mitarbeiter ein, welche selbst ukrainischen Hintergrund haben und psychologisch ausgebildet sind. Diese haben eine Vernetzung in der Community und sind somit in der Lage, geflüchteten Kindern und Jugendlichen sowie deren Bezugspersonen bei Problemen oder Belastung zu helfen und bieten psychosoziale Beratung, wie es am Mittwoch in einem Pressegespräch hieß. 

Tausende ukrainische Kinder und Jugendliche sind seit Kriegsbeginn Ende Februar nach Österreich geflohen. (Bild: P. Huber)

Tausende ukrainische Kinder und Jugendliche sind seit Kriegsbeginn Ende Februar nach Österreich geflohen.

(Bild: P. Huber)

Starke Nachfrage
Wie Corinna Harles, psychologische Leiterin der Rat auf Draht-Elternseite, erklärt, stiegen die Anfragen zu Themen wie Krieg und Terror unmittelbar nach Kriegsbeginn. „Auch Kinder und Jugendliche stellten über die telefonische Notfallnummer viele Anfragen zum Thema Krieg“, erläutert Beraterin Christine Piriwe. Durch diesen Andrang an Nachfrage wurde beschlossen, eine spezielle Stelle nur für ukrainische Geflüchtete anzubieten. Unter den fünf neu eingestellten Beratern für ukrainische Geflüchtete stehen zwei speziell der Elternseite zur Verfügung.

Besonders Chats gefragt
Zahlen des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zufolge sind seit Kriegsbeginn 77.300 Menschen aus der Ukraine geflohen, 70 Prozent davon Frauen. Für die betroffenen Eltern ist es oftmals eine Schwierigkeit, über heikle Themen wie den Krieg zu reden. Aber wie Rat auf Draht berichtet, suchen Kinder und Jugendliche auch Hilfe zu Themen wie Sexualität, Heimweh, Finden von Freunden oder psychischer Belastung. Dies wird dann vor allem in Chats in Echtzeit beredet. Durch das Online-Angebot sei die Hemmschwelle auch deutlich niedriger, so Piriwe.

Fehlende Bezugspersonen
Eine weitere Schwierigkeit, weswegen Jugendliche den Service zu Hilfe ziehen, ist der Kulturunterschied zum Heimatland. Kinder und Jugendliche sind dort gewohnt, immer einen Ansprechpartner zu haben, da mehrere Generationen oftmals in einem Haus wohnen. Durch den Krieg konnten aber meist nur Frauen mit ihren Kindern fliehen, weswegen viele Bezugspersonen fehlen. „Das ist nicht nur für die Kinder sehr schmerzhaft, auch die Mütter fühlen sich dadurch natürlich überfordert“, so Harles.