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Papst will in Kongo und Südsudan um Frieden werben

Zum Auftakt seiner sechstägigen Afrika-Reise ist Papst Franziskus am Dienstag in die Demokratische Republik Kongo aufgebrochen. Zweite Station: das Bürgerkriegsland Südsudan.

Papst Franziskus ist Dienstag früh zu seiner sechstägigen Reise in die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan aufgebrochen. Die Sondermaschine der Fluggesellschaft ITA hob gegen 8.30 Uhr am Flughafen Rom-Fiumicino ab, meldete Kathpress. Unmittelbar vor seiner Abreise traf Papst Franziskus im Vatikan einige Flüchtlinge aus dem Kongo und dem Südsudan in Begleitung des päpstlichen Sozialbeauftragten Kardinal Konrad Krajewski.

Die aus den beiden Bürgerkriegsländern Geflüchteten, die inzwischen in Italien leben, werden vom Flüchtlingsdienst der Jesuiten "Centro Astalli" betreut, teilte der Vatikan mit. Am Flughafen Fiumicino gedachte der Papst zudem am Denkmal des Massakers von Kindu der 13 italienischen Luftwaffen-Mitglieder, die 1961 während einer UNO-Friedensmission im Kongo ermordet worden waren.

Keine Reise in den Osten des Kongo

In der Demokratischen Republik Kongo wie auch im erst seit 2011 unabhängigen Südsudan will der Papst in den kommenden Tagen für Frieden werben. Beide Länder leiden unter den Folgen jahrzehntelanger Konflikte und weiter andauernder Gewalt. Eine ursprünglich geplante Etappe in der Krisenregion Nord-Kivu im Osten Kongos musste laut Vatikan aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. In der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa ist aber eine Begegnung des Papstes mit Opfern des Konflikts im Osten des Landes vorgesehen.

Am Dienstagnachmittag wird Franziskus in Kinshasa von Präsident Felix Tshisekedi empfangen. Anschließend hält der Papst eine Rede vor Diplomaten und Vertretern von Politik und Zivilgesellschaft. Erwartet wird, dass er neben dem Konflikt im Osten des Landes und der Vertreibung auch die Korruption und den Schutz natürlicher Ressourcen anspricht.

Der Kongo hat die größten noch bestehenden Regenwaldgebiete Afrikas, die wichtig für das Weltklima sind. Zugleich haben der Kampf um Rohstoffe und konkurrierende militärische Gruppen bis zu 5,5 Millionen Binnenvertriebene hervorgebracht, mehr als in jedem anderen Land Afrikas.

Messe für Frieden und Gerechtigkeit

Am Mittwoch will Papst Franziskus auf einem Flugplatzgelände in Kinshasa eine Messe für Frieden und Gerechtigkeit feiern. Das Areal kann nach Vatikanangaben rund eine Million Menschen fassen. Danach ist in der diplomatischen Vertretung des Heiligen Stuhls die Begegnung mit Gewaltopfern aus dem Osten Kongos geplant.

Die Demokratische Republik Kongo ist nach Algerien der zweitgrößte Flächenstaat Afrikas und das Land mit den meisten Katholiken auf dem Kontinent. Auf einem Gebiet, das etwa einem Viertel der Größe der USA entspricht, leben nach Schätzungen mehr als 100 Millionen Menschen, unter ihnen bis zu 45 Millionen Katholiken.

Erste Auslandsreise in diesem Jahr

Am Freitag reist der Papst in die südsudanesische Hauptstadt Juba weiter. Dort will er sich nach eigenen Worten "dem Ruf der Menschen nach Frieden anschließen und zum Prozess nationaler Aussöhnung beitragen". Beim Besuch im Südsudan wird Franziskus vom anglikanischen Primas, Erzbischof Justin Welby von Canterbury, und dem Moderator der presbyterianischen Kirche Schottlands, Iain Greenshields, begleitet.

Für den 86-jährigen Papst ist der Afrika-Besuch die erste Auslandsreise im laufenden Jahr und gleichzeitig die vierzigste in seinem bald zehnjährigen Pontifikat. Gesundheitliche Probleme hatten ihn im vergangenen Juli gezwungen, die schon damals geplante Afrika-Visite zu verschieben.