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Separatisten-Chefs in Luhansk und Cherson bitten Putin um Annexion

Selenskij fordert internationales Vorgehen gegen die russische Einverleibung ukrainischer Gebiete und bittet um schwere Waffen für deren Rückeroberung. Der Sabotage-Verdacht nach Lecks in Nord-Stream-Leitungen erhärtet sich.

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Scheinreferenden in besetzten Gebieten

  • Die Anführer der Separatisten in den ukrainischen Regionen Luhansk und Cherson bitten Kreml-Chef Wladimir Putin um die Annexion dieser Regionen durch Russland. "(...) ich bitte Sie, die Frage eines Anschlusses der Volksrepublik Luhansk an Russland als Mitglied der Russischen Föderation zu prüfen", sagte der Separatisten-Anführer in Luhansk, Leonid Pasetschnik, in einem Video auf Telegram. Ähnlich äußerte sich der Separatisten-Chef in Cherson, Wladimir Saldo, nach dem Abschluss der "Referenden" in russisch besetzten Gebieten der Ukraine.
  • "Die Ukraine hat jedes Recht, ihre territoriale Integrität mit militärischen und diplomatischen Mitteln wiederherzustellen, und wird die Befreiung der vorübergehend besetzten Gebiete fortsetzen. Die Ukraine wird niemals auf ein russisches Ultimatum eingehen", sagt Außenminister Dmytro Kuleba am Mittwoch. Die Abstimmungen seien aus Sicht der Ukraine "null und nichtig". Die Menschen in diesen Gebieten seien mit vorgehaltener Waffe zum Ausfüllen von Papieren gezwungen worden, das sei ein weiteres russisches Verbrechen im Zuge seiner Aggression gegen die Ukraine, so Kuleba.
  • Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskij, hatte die Referenden zuvor als "Farce" bezeichnet, sie könnten niemals als legitime Abstimmungen bezeichnet werden. Die Ukraine forderte vom Westen zudem schwere Waffen für die Rückeroberung der Gebiete.

Russland / Teilmobilmachung

  • Kürzlich rund um Kaliningrad einberufene Reservisten haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums mit ihrer Kampfausbildung begonnen. Die Übungen am Stützpunkt der Baltischen Flotte umfassen demnach den Umgang mit Waffen und Vorbereitungen auf "selbstbewusstes Handeln auf dem Schlachtfeld", wie das Ministerium auf Telegram mitteilt. Russlands Präsident hatte vergangene Woche eine sogenannte Teilmobilisierung angeordnet, wodurch Hunderttausende weitere Soldaten aus zahlreichen russischen Landesteilen in den Ukraine-Krieg geschickt werden könnten.

  • Nach Angaben der europäischen Grenzschutzagentur Frontex sind vor diesem Hintergrund in der vergangenen Woche 66.000 Russen in die Europäische Union eingereist. Das sei ein Anstieg um mehr als 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche, teilt die Behörde mit. Die meisten Russen seien in Finnland und Estland angekommen.

  • Inmitten der jüngsten Atomdrohungen Russlands gegen den Westen hat Kremlchef Wladimir Putin den Beitrag der russischen Nuklearindustrie zur Aufrüstung gelobt. Um weiter an der Spitze zu bleiben, müssten der breite Einsatz von Spitzentechnologien, der Ausbau der Grundlagenforschung und die Ausbildung von hoch qualifiziertem Personal Priorität haben, betonte er am russischen Tag der Arbeiter der Atomindustrie. Wie real ist die atomare Gefahr?

Militärische Lage / Angriffe

  • Nach gleich drei Lecks in nur kurzer Zeit an den Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 wird ein Sabotageakt nicht ausgeschlossen. In Polen, Schweden, Dänemark und Russland wird ein Anschlag auf die europäische Gasinfrastruktur als Ursache für die als beispiellos geltenden Schäden an beiden Pipelines für denkbar gehalten. Auch aus Sicht deutscher Sicherheitskreise spricht vieles für Sabotage. Mehr dazu.
  • Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geht davon aus, dass die Lecks an den Nord-Stream-Pipelines wahrscheinlich durch Sabotage verursacht wurden. Sie habe mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen darüber gesprochen, schreibt von der Leyen auf Twitter. Es sei von größter Bedeutung, die Vorfälle jetzt zu untersuchen, um vollständige Klarheit über die Ereignisse und den Grund zu erhalten. Jede absichtliche Unterbrechung der aktiven europäischen Energieinfrastruktur sei inaktzeptabel und werde zu der "stärksten Reaktion" führen.
  • Die Ukraine hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste ihre Gegenangriffe gegen die russische Invasion im Nordosten des Landes verstärkt. Die Einheiten machten langsame Fortschritte auf mindestens zwei Achsen östlich der Linie der Flüsse Oskil und Siwerskyj Donez, hieß es am Mittwoch. Allerdings verteidige sich Russland auch stärker als vorher. Auch die Region Cherson im Süden sei weiter schwer umkämpft, hieß es aus dem Verteidigungsministerium in London.

  • Russland versuche außerdem im ostukrainischen Donbass nahe der Stadt Bachmut weiter vorzudringen, während die russischen Truppen im Norden und Süden großem Druck ausgesetzt seien. Dies sei mutmaßlich auf politischen Druck zurückzuführen, da die dort eingesetzten Kräfte ansonsten andere Flanken verstärken könnten.

Diplomatie / Hilfen

(Red./APA/Reuters/dpa)