Austria
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Starker Anstieg: Bergtod schlug heuer 37 Mal zu

Nicht nur die Bergrettungseinsätze nahmen im Sommer 2022 in Tirol deutlich zu, drastisch gestiegen ist auch die Zahl der Bergtoten. Laut Kuratorium für Alpine Sicherheit starben von 1. Mai bis 10. August 37 Menschen bei Unglücken in Tirols Bergen. Im selben Zeitraum 2021 waren es „nur“ 30 Tote!

Begleiter schlug Alarm
Seine Leidenschaft des Mineraliensammelns ist am Dienstag gegen 16.30 Uhr einem 66-jährigen Unterländer am Ochsner (3107 m) in Ginzling zum tödlichen Verhängnis geworden. Der erfahrene Alpinist war mit einem Kollegen durch das Hochtal der Gunggl zur Mineraliensuche auf die Nordseite des Ochsners gestiegen. Als er zum Rucksackdepot absteigen wollte, kam er aus unbekannter Ursache in rund 2760 Metern zu Sturz und stürzte in der Folge im Bereich des Ochsnerkees etwa 150 Meter über steile Felsabbrüche. Sein hinter ihm gehender Begleiter schlug Alarm.

Im Bereich des Ochsnerkees stürzte der Einheimische 150 Meter über Felsabbrüche ab. (Bild: ZOOM.TIROL)

Im Bereich des Ochsnerkees stürzte der Einheimische 150 Meter über Felsabbrüche ab.

(Bild: ZOOM.TIROL)

Das Team des Notarzthubschraubers konnte aber nur noch den Tod des Mineralisensammlers feststellen. Der Begleiter erlitt einen Schock und wurde vom Unglücksort ins Tal geflogen.

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Der Verunglückte war in den Kreisen der Mineraliensammler sehr bekannt und beliebt

Michael Schrattenthaler, Freund des abgestürzten Unterländers

Schock unter Mineraliensuchern
In der Szene der Tiroler Mineraliensucher saß der Schock am Mittwoch tief. Entsetzt reagiert auch Michael Schrattenthaler aus Buch bei Jenbach, ein Freund des Verstorbenen und Mitglied im selben Mineralienverein.

Ochsner ist interessanter, aber gefährlicher Berg
„Der Verunglückte war ein begeisterter Mineraliensammler und in diesen Kreisen sehr bekannt und beliebt“, erzählt Schrattenthaler. Der Ochsner sei ein sehr interessanter, aber ebenso gefährlicher Mineralienberg. Mineraliensammler würden ihrer Leidenschaft praktisch ausschließlich abseits von Steigen und Wegen nachgehen. Denn nur dort ließen sich tolle Steine – wie am Ochsner etwa Rauchquarze – entdecken.

Bereits am Dienstagmittag verunglückte auf dem Wanderweg von der Bergstation der „11er-Lifte“ in Neustift im Stubai hinunter zur Pinnisalm ein 75-jähriger Franzose tödlich. Der Mann stürzte in rund 1750 Metern plötzlich aus ungeklärter Ursache rücklings vom Weg 70 Meter einen steilen, felsdurchsetzten Grashang hinab. Auch in diesem Fall konnte das Team des Notarzthubschraubers nur noch den Tod des Manns feststellen.