Austria
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Streik am Düsseldorfer Flughafen: Sechs Flüge in Wien gestrichen

Flughafen Wien

Der Flughafen Wien empfiehlt Passagieren, den Status ihres Fluges rechtzeitig auf der Website der Fluglinie zu überprüfen.

Am Düsseldorfer Flughafen hat am Freitag in der Früh ein ganztägiger Warnstreik begonnen. Das bestätigte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Die Gewerkschaft rief die 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gepäck- und Flugzeugabfertigers Aviapartner zu den Arbeitsniederlegungen auf, die um 3.30 Uhr begannen und am Samstagmorgen um 0.30 Uhr enden sollen. Bereits die Hälfte aller Flüge am Airport sei gestrichen, sagte der Sprecher. Dazu kämen Verspätungen.

Situation entspannt

Nach Angaben des Flughafens waren für Freitag insgesamt rund 290 Flüge geplant. Davon seien 101 - also etwa ein Drittel - annulliert worden, sagte Flughafensprecher Marcus Schaff der Deutschen Presse-Agentur in der Früh. "Da die Airlines ihre Passagiere im Vorhinein über die Annullierungen und Ersatzangebote informiert haben, ist die Situation im Terminal aber ruhig und entspannt."

Am Flughafen Wien entfallen heute 6 Eurowings-Flüge, drei Hin- und drei Rückflüge, teilte eine Sprecherin auf Anfrage der APA mit. Die Austrian Airlines (AUA) fliegen planmäßig von und nach Düsseldorf. Die acht Flüge, vier Hin- und vier Rückflüge, seien nicht von den Streiks betroffen, da vor Ort ein alternativer Handlingpartner zur Abfertigung der Flüge organisiert wurde, hieß es auf Anfrage von der AUA-Pressestelle. Der Flughafen Wien empfahl Passagieren, den Status ihres Fluges rechtzeitig auf der Website der Fluglinie zu überprüfen.

Hohe Beteiligung

Die Beteiligungsquote am Warnstreik lag am Morgen laut Verdi bei etwa 90 Prozent. "Die Beteiligung ist sehr gut, die Auswirkungen sind wie geplant", so der Verdi-Sprecher. Aviapartner habe am Düsseldorfer Flughafen einen Marktanteil von rund 75 Prozent. Insgesamt seien normalerweise am Freitag bis zu 350 Beschäftigte im Dienst. Der Airport ist vom Passagieraufkommen der größte in Nordrhein-Westfalen und der drittgrößte in Deutschland.

Hintergrund des Ausstandes ist eine Neuvergabe der Abfertigungsaufgaben, bei der Aviapartner nicht zum Zuge kam. Dadurch seien 700 Arbeitsplätze gefährdet, teilte Verdi mit. Aviapartner verweigere nun einen Sozialplan mit Abfindungen für die vom Arbeitsplatzverlust bedrohten Beschäftigten. Für 10.30 Uhr waren Protestaktionen vor dem nordrhein-westfälischen Verkehrsministerium geplant.

Einer der neuen Dienstleister am Düsseldorfer Airport wird ab dem 1. April Wingas sein. Seit Bekanntgabe der Lizenzentscheidung Ende Dezember bereite sich die Firma "intensiv auf ihren Start am größten Flughafen in NRW vor", teilte Wingas am Freitag mit.

Druck erhöhen

Bereits am Mittwoch hatten in Berlin Warnstreiks der Beschäftigten der Flughafengesellschaft, der Bodenverkehrsdienste und der Luftsicherheit den Passagierverkehr am Flughafen BER zum Erliegen gebracht. Auch Flügen zwischen Berlin und Wien waren betroffen. Verdi wollte mit der Aktion den Druck auf die Arbeitgeberseite vor den nächsten Verhandlungen erhöhen.

"Offensichtlich hat Verdi die deutschen Flughäfen als medienwirksame Schaubühne für Streikaktionen entdeckt", sagte Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer vom Flughafenverband ADV, am Freitag. Es sei unverantwortlich, wenn innerhalb einer Woche der zweite Großflughafen in Deutschland einem ganztägigen Streik ausgesetzt wird. "Wenn eine ganze Region vom internationalen Luftverkehr abgehängt wird, hat dies nichts mehr mit einem Warnstreik zu tun", so Beisel.

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