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Ukraine will fünf weitere Orte im Süden befreit haben

Die ukrainischen Truppen rücken im Süden nach eigenen Angaben wieter vor. Präsident Selenskij unterzeichnet ein Dekret, mit dem festgehalten wird, dass sein Land offen für einen Dialog mit Russland ist - allerdings nicht mit Wladimir Putin.

  • In der Ukraine sind Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verboten worden. Ein entsprechendes Dekret des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij wurde am Dienstag auf dessen Webseite veröffentlicht. Dem ging eine Entscheidung des Rates für Sicherheit und Verteidigung voraus.
  • Der Kreml reagierte umgehend: "Wir werden entweder warten, bis der derzeitige Präsident seine Position ändert, oder warten, bis der nächste Präsident seine Position im Interesse des ukrainischen Volkes ändert", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten. Er betont, dass die "spezielle Militäroperation" nicht enden werde, wenn die Ukraine Gespräche ausschließe. Für Verhandlungen seien zwei Seiten nötig.
  • Die russische Annexion von vier ukrainischen Gebieten in der Süd- und Ostukraine, die international als Völkerrechtsbruch kritisiert wurde, wurde am Dienstag auch vom russischen Oberhaus gebilligt. Dem einstimmigen Beschluss des Föderationsrats zufolge sollen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson - etwa 18 Prozent des international anerkannten ukrainischen Staatsgebiets - der Russischen Föderation angehören.

Militärische Lage

  • Der Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, schrieb am Dienstag beim Nachrichtendienst Telegram von fünf Orten, die zurückerobert worden seien. In sozialen Netzwerken kursierten Videos aus dem lang umkämpften Dorf Dawydiw Brid und den Ortschaften Welyka Olexandriwka und Starossillja am Fluss Inhulez. Zudem sollen ukrainische Einheiten in Dudtschany am Fluss Dnipro eingerückt sein. Offizielle Bestätigungen lagen zunächst nicht vor.
  • Die ukrainische Armee rückt nach Angaben von Präsident Selenskij gegen die russischen Streitkräfte vor. Zudem hätten die ukrainischen Truppen weitere Städte in etlichen Gebieten zurückerobert, sagt Selenskij in seiner nächtlichen Videobotschaft. Details nennt er nicht. Die heftigen Kämpfe hielten an diversen Stellen der Front an. Mehr dazu. 
  • Erste Rekruten sind nach der Teilmobilmachung in Russland nach offiziellen Angaben im Donbass eingetroffen. Sie sind in die besetzten ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk verlegt worden. "Mobilisierte Soldaten durchlaufen ihre Kampfausbildung in der Donezker Volksrepublik", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Montag auf seinem Telegram-Kanal mit. Daneben stellte es ein Video, das Soldaten bei Schießübungen zeigt.

Russland / Teilmobilmachung

  • Nach Ansicht britischer Militärexperten etwa ist Russland nicht mehr in der Lage, ausreichend Ausrüstung und militärisches Training für eine große Zahl an Rekruten bereitzustellen. Ein Anzeichen dafür sei, dass der Einberufungszyklus in diesem Jahr einen Monat später als üblich beginnen solle, hieß es am Dienstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums zum Krieg in der Ukraine.
  • Auch in den eigenen Reihen sorgt die Rekrutierung für Spannungen. Videos und Berichte zeigen, wie chaotisch und willkürlich die Mobilmachung abläuft. Lesen Sie hier einen Stimmungsbericht.
  • Russland erwartet durch die völkerrechtswidrige Annexion von vier ukrainischen Gebieten künftig eine deutlich höhere Getreideernte. "In Anbetracht der dortigen Anbauflächen denke ich, dass mindestens 5 Millionen Tonnen Getreide in die russische Sparbüchse kommen werden", sagte Landwirtschaftsminister Dmitri Patruschew am Dienstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. "Ich denke auch, dass wir andere Feldfrüchte bekommen werden."

Hilfen / Finanzen / Diplomatische Beziehungen

  • Das Exekutivdirektorium des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird am Donnerstag Insidern zufolge den Antrag der Ukraine auf 1,3 Milliarden Dollar an Notfallmitteln prüfen. Die Ukraine habe ausreichende finanzielle Zusicherungen von ihren globalen Partnern erhalten, um sich für die Notfinanzierung zu qualifizieren, sagen zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die notwendigen Dokumente für die Bereitstellung der Mittel seien bereits vorbereitet.
  • Milliardär Elon Musk hat mit einem Plan für "Frieden" in der Ukraine und einer Twitter-Abstimmung über seine Vorschläge die Wut der ukrainischen Regierung auf sich gezogen. Der Chef des US-Elektroautobauers Tesla und reichste Mensch der Welt ließ seine mehr als 107 Millionen Follower auf Twitter am Montag über einen Vier-Punkte-Plan abstimmen, der unter anderem neue Abstimmungen in den von Russland annektierten Gebieten in der Ukraine unter UN-Aufsicht vorschlägt. Mehr dazu.
  • Nordkorea steht bei den international kritisierten Annexionen auf der Seite Moskaus. Die zuvor abgehaltenen Scheinreferenden in den vier Gebieten seien "im Einklang mit der UNO-Charta" abgehalten worden, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter am Dienstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA.

(Red./APA/Reuters/dpa)