Austria
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Volksbank Vorarlberg sieht erste Anzeichen für inverse Zinskurve

Volksbank Wien setzt auf den Investmentansatz der Vorarlberger und versucht, den inversen Anzeichen entgegenzuwirken.

Wien. „Die besten Börsentage sind dann, wenn ein Bärenmarkt zu Ende geht und ein neuer Bullenmarkt beginnt“, sagt Clemens Lengauer, Chef der Vermögensverwaltung der Volksbank Vorarlberg, bei einem Pressegespräch in Wien. Fünf der besten Börsentage des Index S&P 500 seit dem Jahr 1937 sind auf ebensolche Tage gefallen. Auf Lengauers Expertise setzt zukünftig die Volksbank Wien und kooperiert mit der Volksbank Vorarlberg und deren „Achtsamem Investmentansatz“.

Bei diesem Anlageprozess wird der Fokus auf eine nachhaltige Vermögensverwaltung gelegt. Vermögensverwalter berücksichtigen dabei neben finanziellen Faktoren auch ökologische und soziale. Mittels Ausschlusskriterien verzichten sie beispielsweise auf Investitionen im Bereich der kontroversen Waffen. Für diesen Ansatz senkt die Volksbank künftig die Schwelle zum Einstieg in die Vermögensverwaltung auf 100.000 Euro.

Zinskurve in Europa

Die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank haben in den letzten Monaten zu steigenden Geldmarktzinsen geführt. Dadurch ist der, für viele variable Kredite relevante Drei-Monats-Euribor nach mehreren Jahren im negativen Bereich in kurzer Zeit um über zwei Prozent angestiegen. Bereits jetzt ist – zumindest in Europa – eine inverse Zinskurve zu erkennen. Für Anleger, die in deutsche Bundesanleihen investiert sind, ergeben sich aktuell nur wenige Unterschiede zwischen der zehnjährigen und der zweijährigen Anleihe.

„Die kurzfristigen Zinsen sind deutlich angestiegen. Derzeit bekommt man keine höheren Zinsen, wenn man sein Geld acht Jahre länger zur Verfügung stellt“, sagt Michael Santer, Private-Banking-Chef der Volksbank Wien. Aktuell wird in den USA zwar noch zumindest eine Zinserhöhung erwartet – die Kapitalmärkte gehen dann aber wieder von Zinssenkungen aus. Lediglich in der Schweiz weist die Zinskurve eine normale Struktur auf.

Negative Realverzinsung

Für Veranlagungen auf Sparkonten bleibt das Problem der negativen Realverzinsung bestehen. Die Oesterreichische Nationalbank schätzt für das Jahr 2022 eine Inflationsrate von 8,5 Prozent, am Montag sagte Christine Lagarde, Präsidentin der EZB: „Ich würde gern sehen, dass die Inflation im Oktober ihren Höhepunkt erreicht hat, aber ich befürchte, dass ich nicht so weit gehen würde.“ Für 2023 rechnet die Nationalbank noch mit einer Inflationsrate von 6,4 Prozent und für 2024 mit einer Rate von 3,7 Prozent. Durch die Differenz zwischen Zinsen auf dem Sparbuch und der aktuell hohen Inflation steigt der Kaufkraftverlust trotz höherer Zinsen deutlich an.

Um für die Anleger dem entgegenwirken zu können, setzt die Volksbank auf ein aktives Fondsmanagement. So wurden beispielsweise die Gewinneinschätzungen der Analysten deutlich nach unten revidiert.

„Generell gilt nach wie vor, in langfristigen Zeithorizonten zu denken. Je länger man investiert bleibt, desto höher sind die Chancen, das Verlustrisiko zu minimieren“, sagt Lengauer. Die Vermögensverwalter der Volksbank Vorarlberg reagieren auf die Entwicklungen der Märkte, indem aktuell Unternehmensanleihen mit guter Bonität im Portfolio übergewichtet sind, während die Investitionen an den Aktienmärkten taktisch reduziert wurden.