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Warum Großbritannien um ihren Wimbledon Rasen fürchten

© Getty Images/iStockphoto/AndyRoland/Istockphoto.com

In vielen Gegenden Englands gilt wegen der Trockenheit ein "Gartenschlauch-Verbot". Für die Briten eine Tragödie.

von Georg Szalai

Millionen Briten, die auf ihre grünen Daumen stolz sind, ächzen diesen Sommer unter Rekord-Hitze und Dürre. Das Klischee vom britischen Dauerregen will derzeit einfach nicht zutreffen. Braunes Gras und ausgedorrte Blumen lassen in England vielerorts den Traum vom perfekten Garten verwelken.

Gartenschlauch-Verbot

 Und immer wieder fallen in den Medien  gefürchtete Worte: „hosepipe ban“, Gartenschlauch-Verbot. Auf der Isle of Wight und im südenglischen Hampshire verhängten Wasserfirmen nach dem trockensten Juli  seit 1911 ein solches bereits. Seit  letztem Freitag ist der Einsatz von Sprinkleranlagen und Schläuchen, ob zum Gartenbewässern oder Autowaschen, untersagt.  Diesen Freitag folgen Kent und Sussex. Und auch Thames Water, der größte Wasserkonzern im Land, der 15 Millionen Menschen versorgt, darunter den Großteil Londons, will bald nachziehen. Denen, die sich nicht mit Gießkanne & Co. begnügen wollen, drohen Bußgelder von bis zu 1.200 Euro. So manche verärgerte Gärtner machen da ihrem Frust mit Denunziation Luft. „Warum Herr Nebenan immer noch einen grünen Rasen hat …“, wird da gepostet – mit einem Foto des weiterhin aktiven Rasensprengers des Nachbarn.

Erhitzte Gemüter

 Laut Umfragen wollen 6 Prozent der Briten ihre Anrainer verpetzen; 19 Prozent wollen diesen lieber gut zureden. Für erhitzte Gemüter sorgen auch undichte Stellen beim Schlauchverbot. So  etwa  Ausnahmen für frisch gesäten Rasen oder zum Füllen des Whirlpools. Und dass Thames Water vor dem Schlauchverbot einen Wasserrohrbruch in Nordlondon erlitt, führte zu Klagen über mangelnde Wartung. „Kann ich die Firma wegen Verstoßes gegen das eigene Verbot anzeigen?“ twitterte ein Engländer verärgert. Andere in der Hauptstadt erinnern sich an eine Hitzewelle vor 10 Jahren, als Plakate dazu mahnten, mit dreckigen Autos zu fahren. Weil Meteorologen erneut vor extremer Hitze ab Donnerstag warnen, bittet die Feuerwehr auch, auf Grillpartys zu verzichten. Der Engländer Andrew freut sich da, dieser Tage im Lieblingsurlaubsland der Briten zu leben. „Wir haben in Spanien seit März keinen Regen … hier gibt es kein Schlauchverbot!“

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