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1,3-Milliarden-Euro-Deal in Zürich geplatzt: Uetlihof wird doch nicht verkauft

 1,3-Milliarden-Euro-Deal in Zürich geplatztUetlihof wird doch nicht verkauft

Koreanische Investoren wollten den riesigen Bürokomplex der Credit Suisse kaufen. Nun ist der 1,3-Milliarden-Euro-Deal geplatzt. Der Grund: Die CS ist ein unsicherer Partner.

Wird die Credit Suisse ihren Mietvertrag einhalten können? Potenzielle Investoren sind sich da wohl zu wenig sicher.

Wird die Credit Suisse ihren Mietvertrag einhalten können? Potenzielle Investoren sind sich da wohl zu wenig sicher.

Foto: Urs Jaudas

Das südkoreanische Investorenteam bestehend aus den beiden Firmen IGIS Asset Management und KB Securities hat sich vom Kauf des Uetlihofs zurückgezogen. Das berichtet das Onlineportal «Inside Paradeplatz» am Donnerstag. Das Portal nimmt Bezug auf eine Meldung von Bisnow.com, einer Londoner Onlineplattform, die sich auf Immobilien spezialisiert hat. Die Meldung ist bisher nicht bestätigt.

Laut «Inside Paradeplatz» ist der 1,3-Milliarden-Euro-Deal geplatzt, weil die koreanischen Investoren befürchten, die Credit Suisse könnte vorzeitig aus dem Gebäude ausziehen wollen. 

Stadt Zürich wollte den Uetlihof auch kaufen

Der Uetlihof gehörte bis im Jahr 2012 der Credit Suisse. Damals verkaufte ihn die Bank für eine Milliarde Franken an den norwegischen Staatsfonds, von dem sie ihn seither mietet, für rund 45 Millionen Franken im Jahr. 

Der Mietvertrag für den Uetlihof läuft offiziell bis 2037, er könnte auf Wunsch um weitere 15 Jahre verlängert werden. Ob die Credit Suisse jedoch nur schon das Geld für die reguläre Mietdauer wird aufbringen können, ist zu bezweifeln. Ein Immobilienexperte schätzt die Chancen, dass die Grossbank den Vertrag am Ende auch erfüllt und zahlt, auf höchstens 50 Prozent. Dies sei auch der Grund, warum die Liegenschaftsbesitzerin den Uetlihof loswerden wolle, schätzt der Experte.

Klar ist: Der Credit Suisse geht es derzeit ziemlich schlecht. Das Rating der Grossbank ist tief, und der Aktienkurs fällt immer tiefer. 

Dabei hätte sich die Stadt Zürich beinahe ebenfalls um den Kauf des Uetlihofs bemüht. Das Geschäft scheiterte im Gemeinderat, weil dieser einen Kredit in Höhe von 1,2 Milliarden Franken verweigerte. 

CS will das Savoy loswerden

In einer weiteren Meldung schreibt «Inside Paradeplatz», dass die Credit Suisse offenbar das Savoy-Hotel am Paradeplatz verkaufen wolle. Angeboten worden sei das Savoy dem Hotelerben Götz Bechtolsheimer, dem Enkel des grossen Unternehmers Karl-Heinz Kipp. 

Die Meldung wurde seitens der Credit Suisse bestätigt. Eine CS-Sprecherin schreibt: «Die Bank hat sich entschieden, ein Verkaufsverfahren für das Hotel Savoy einzuleiten.» Die Entscheidung sei bei der Überprüfung des Immobilienportfolios im Rahmen des globalen Immobilienstrategie gefallen.

Laut «Inside Paradeplatz» beläuft sich der Wert des Gebäudes auf rund 400 Millionen. Ob sich Bechtolsheimer auf den Deal einlassen wird, hängt gemäss «Inside Paradeplatz» davon ab, ob der Hotelerbe das Gebäude gegenüber, das «Maison Gassmann», bekommt. Zuletzt lieferte sich Bechtolsheimer einen Rechtsstreit mit dem Zürcher Gastronomen Michel Péclard, in dem es ebenfalls um den Kauf einer Immobilie ging (lesen Sie hier mehr dazu).

Neben dem Savoy hat sie gemäss «Inside Paradeplatz» nur noch den Hauptsitz am Paradeplatz 8 in den Büchern. Alle anderen Trophy-Paläste wie das Metropol, das Grieder-Haus und den Uetlihof hat sie bereits liquidiert.

Sascha Britsko arbeitet seit 2021 im Ressort Zürich Politik & Wirtschaft des «Tages-Anzeiger». Sie hat Journalismus und Organisationskommunikation an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften studiert.Mehr Infos@saschulius

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