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Ansteckungen an Street Parade befürchtet: Zürich fordert «raschestmöglich» Affenpocken-Impfung vom Bund

Ansteckungen an Street Parade befürchtetZürich fordert «raschestmöglich» Affenpocken-Impfung vom Bund 

Kurz bevor hunderttausende Raver nach Zürich kommen, kritisiert die Stadt den Bund und stellt klar: Die Schweiz braucht den Impfstoff gegen das Virus. 

Am Samstag kommen Menschen aus aller Welt nach Zürich und feiern an der Street Parade. 

Am Samstag kommen Menschen aus aller Welt nach Zürich und feiern an der Street Parade. 

Foto: Andrea Zahler

«Um die Verbreitung der Affenpocken effektiv einzudämmen, fordert die Stadt Zürich den Bund auf, raschestmöglich den Impfstoff zu beschaffen.» So lässt sich Andreas Hauri, der Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements der Stadt Zürich, in einer Medienmitteilung zitieren. Dass in der Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern kein Impfstoff zur Verfügung stehe, sei unverständlich. Besonders weil die Fallzahlen anstiegen und weil die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Verbreitung des Affenpocken-Virus als internationalen Gesundheitsnotstand eingestuft habe.

Diese Haltung äusserten Verbände wie Pink Cross und der Checkpoint Zürich schon vor Wochen. Schwule fühlten sich vom Bund im Stich gelassen, sagte Roman Heggli von Pink Cross zu dieser Zeitung. «Viele stellen sich die Frage, ob weggeschaut wird, solange die Krankheit ‹nur› schwule und bisexuelle Männer betrifft.» Heggli forderte die Ausrufung der besonderen Lage. «Das ist keine Erkältung, sondern eine ernsthafte Krankheit, die bleibende Schäden verursachen kann», so Heggli. 

Der Checkpoint Zürich, wo sich Personen auf Affenpocken testen lassen können, wandte sich mit einer Visualisierung von Alain Berset mit Pocken auf der Glatze an den Bund und forderte die Zulassung der Impfung. Innerhalb der Schweiz ist die Stadt Zürich besonders stark betroffen von den in den vergangenen Monaten angestiegenen Ansteckungen mit Affenpocken. Bis Donnerstag wurden hier 168 Fälle vermeldet. Schweizweit waren es 368.

Mit diesem Bild hat sich der Checkpoint Zürich an das Bundesamt für Gesundheit gewandt und die Zulassung der Impfung gefordert. 

Mit diesem Bild hat sich der Checkpoint Zürich an das Bundesamt für Gesundheit gewandt und die Zulassung der Impfung gefordert. 

Quelle: Checkpoint Zürich

«Die Eindämmung der Affenpocken kann nur durch eine Impfung gelingen», sagte Infektiologe Benjamin Hampel im Interview. Einige Personen reisten momentan nach Frankreich, Deutschland oder sogar nach Kanada, um sich zu impfen. Doch das könnten sich nicht alle leisten. 

Nun zieht also auch die Stadt Zürich mit dieser Forderung nach – und das, kurz bevor Hunderttausende Raver erwartet werden. «Grossanlässe wie die Street Parade bergen ein erhöhtes Risiko zur Verbreitung der Affenpocken», schreibt die Stadt. Die Krankheit wird durch engen Körperkontakt und insbesondere auch Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Person übertragen. Es liege an den Teilnehmenden der Street Parade, sich bestmöglich selber zu schützen, schrieb die Stadt Zürich und verwies auf die Empfehlungen der WHO. Demnach gelte es, den Kontakt mit Infizierten zu vermeiden, die Hände gründlich mit Seife zu waschen, beim Sex ein Kondom zu verwenden und in die Armbeuge zu husten.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sprach sich bereits für eine zentrale Beschaffung der Impfung aus. Allerdings hat der Bundesrat das letzte Wort, entschieden wurde noch nichts.

tiw/SDA

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