Switzerland
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Live: Schweiz – Tschechien: Wieder muss Sommer die Schweizer retten

22. Minute

Und kaum haben wir uns von der ersten Schweizer Chance erholt, ist schon wieder Sommer gefragt. Cerny versucht es mit einem cleveren Flachschuss mit nettem Effet. Aber Sommer ist schneller am Boden als ein durchschnittlicher Neymar bei einem leichten Windstoss in des Gegners Strafraum. Tolle Parade.

21. Minute

Wow! Welch ein Antritt von Breel Embolo. Da tankt sich der Basler einfach so durch drei, vier Tschechen, kommt so mit viel Speed über die Mittellinie und hat dann auch noch das Auge für den Pass auf den mitgelaufenen Sow. Aber Sow geht es dann halt nicht. Der Mittelfeldspieler vertändelt, anstatt mit links abzuschliessen. Chance vertan.

18. Minute

Endlich mal eine Phase des Schweizer Ballbesitzes. An deren Ende findet Shaqiri seinen Kollegen Vargas mit seiner Flanke an einer eigentlich recht interessanten Position im gegnerischen Sechzehner. Aber die Ballannahme ist dann so, dass man gar nicht merkt, dass das eigentlich eine recht gute Schweizer Möglichkeit hätte sein können.

Ist halt alles noch sehr Konjunktiv im Schweizer Spiel.

16. Minute

Der erste Corner für die Schweizer. War da nicht was? In Spanien gab es doch zwei Tore nach Ecken. Warum also nicht gleich noch einmal so?

Naja, der erste bringt nichts. Oder doch – einen weiteren Eckball!

Aber gut, der wird dann auch recht locker weggehauen von den Tschechen.

13. Minute

Es fehlt noch hinten und auch vorne bei den Schweizern. Hinten wird ganz offensichtlich die Persönlichkeit von Akanji vermisst. Auch wenn Schär und Elvedi nun wirklich keine Anfänger sind. Und vorne finden die hoffnungsfrohen Pässe zu wenig den Weg in die richtigen – also Schweizer – Füsse.

8. Minute

Elvedi ist da immer mitten drin. Und bislang verliert er überraschend viele Zweikämpfe, oder er ist in den Situationen bloss zweiter Sieger. Nach zwei höchstens halb gelungenen Aktionen Elvedos kommt Jemelka aus 17 Metern zum Schuss.

Und eine Minute danach ist es Vlkanova, der diesmal gegen Schär die Chance zum Weitschuss wahrnimmt. Dieser fliegt an die Latte. Sommer zwingt den Ball mit seinem Blick praktisch ans Gebälk. Da wär er sonst nie dran gekommen.

Und wer lenkt den Ball unglücklich mit dem Kopf genau in den Lauf von Vlkanova? Elvedi.

5. Minute

Da schaltet sich mal Jubiläumsmann Rodriguez in den Angriff ein. Sein Steilpass findet den gut gestarteten Sow. Aber dessen Querpass ist dann zu einfach für Vaclik im tschechischen Tor.

Ein etwas schwieriger Beginn für die Schweizer, die erst mal warm werden müssen.

2. Minute

Da hat der Linienrichter bereits ganz heftig mit dem Fähnchen gewedelt, weil Nico Elvedi eine kernige Grätsche ausgepackt hat. Der tschechische Angriff läuft aber weiter, darum gibt es keinen Foulpfiff.

Und gleich darauf kommt Tschechien zum ersten Eckball – wieder Elvedi im Brennpunkt. Diesmal verliert er das Kopfballduell gegen Tomas Soucek. Zum Glück geht dessen Kopfball genau auf Yann Sommer. Das war bereits die erste Grosschance des Spiels.

Spielstart

Die Partie hat begonnen. Die Schweizer in den hellen dunklen Trikots von links nach rechts.

100 Länderspiele! Ricardo Rodriguez wird noch vor den Hymnen dafür geehrt, dass er mit 30 Jahren diese Marke knackt. Als Dank gibt es eine dieser für solche Anlässe scheinbar obligatorischen Foto-Montagen in Weltformat. Ich sag mal: Auf dem Klo hat das keinen Platz. Ausser, man hat ein sehr grosses Klo. Und das ist ja durchaus denkbar, wenn man Rodriguez' Arbeitgeber so anschaut. Wobei – da denke ich dann wieder an Marmor. Und in Marmor haut man ja nicht einfach so einen Nagel rein und hängt so eine 100-Länderspiele-Montage dran. Und schon bin ich fast froh, dass ich nicht solche Probleme habe.

Bitte erheben Sie sich für die Nationalhymnen. Wenn Sie eigentlich mitsingen wollen, aber den Text nicht so gut können wie zum Beispiel Yann Sommer, dann haben Sie jetzt keine Entschuldigung mehr:

Trittst im Morgenrot daher,

Seh' ich dich im Strahlenmeer,

Dich, du Hocherhabener, Herrlicher!

Wenn der Alpenfirn sich rötet,

Betet, freie Schweizer, betet!

Eure fromme Seele ahnt

Eure fromme Seele ahnt

Gott im hehren Vaterland,

Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.

Keine Überraschung in der Schweizer Aufstellung: Murat Yakin nimmt im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Spanien genau eine Umstellung vor. Und die ist erzwungen: Fabian Schär ersetzt Manuel Akanji, der in Saragossa für Reklamieren verwarnt worden ist und so wegen einer Gelbsperre fehlt.

Bei den Tschechen steht aus Schweizer Sicht ein alter Bekannter im Tor: Tomas Vaclik war mal beim FC Basel der Nachfolger von Yann Sommer.

Still und heimlich spielt sich heute Abend ein Schweizer in den elitären Hunderterclub, ganz seinem Naturell entsprechend: Ricardo Rodriguez, in dieser Zeitung auch schon «der ewige Rodriguez» genannt, ist der erst siebte Schweizer, der auf 100 Einsätze für die Männer-Nationalmannschaft kommt (lesen Sie mehr zu seinem Jubiläum).

Weniger Bart, sonst ist eigentlich alles noch gleich: Ricardo Rodriguez als 19-Jähriger bei seinem Debüt für die Schweizer Nationalmannschaft in Wales.

Weniger Bart, sonst ist eigentlich alles noch gleich: Ricardo Rodriguez als 19-Jähriger bei seinem Debüt für die Schweizer Nationalmannschaft in Wales.

Keystone

Heinz Herrmann (118), Alain Geiger (112), Stephan Lichtsteiner (108), Xherdan Shaqiri (106), Granit Xhaka (104) und Stéphane Chapuisat (103) sind die anderen. Rodriguez ist gerade einmal 30, ebenso Xhaka und für einige Tage auch Shaqiri. Gut möglich, dass bald einmal einer von jenen drei Spielern ganz oben in dieser Rangliste zu finden ist.

Das klingt doch machbar, finden Sie jetzt. Und da haben Sie natürlich recht. Wir möchten an dieser Stelle auch nicht die Spassbremse sein, aber kurz zurückschauen müssen wir schon. Anfangs Juni fand das Hinspiel statt, wer erinnert sich nicht daran, und die Schweiz verlor 1:2. Das war nach der phänomenalen Qualifikation für die WM in Katar dann schon ein kleiner Dämpfer. Alles, was Sie zu dieser Niederlage noch wissen müssen, lesen Sie hier.

Aber diese Schweizer Nationalmannschaft hat schon das eine oder andere Mal gezeigt, dass sie auf Rückschläge reagieren kann. Sie hat in diesem Jahr schon die Spanier und die Portugiesen geschlagen, gut, gegen Letztere gab es auch ein 0:4, aber wen interessiert das heute noch? Im Ernst, das muss man sich schon vor Augen führen, wenn man über dieses Team urteilt.

Ja, worum geht es heute Abend überhaupt? Absteigen? Wohin denn? Und wenn nicht absteigen, was dann?

Also, der Wettbewerb heisst Nations League und weil die Schweiz in den letzten Jahren so gut war, ist sie in dieser mit ein paar anderen in der höchsten Stärkeklasse. Noch. Gibt es heute Abend eine Niederlage, geht es ohne Umwege in die Gruppe B. Dann heissen die Gegner nicht mehr Spanien und Portugal (oder halt Tschechien), sondern Finnland, Island und Norwegen, zum Beispiel.

Kurz und knapp also: Möchten die Schweizer auch nächste Saison bei den Grossen mitspielen, brauchen sie gegen die Tschechen mindestens ein Unentschieden.

… und herzlich willkommen! Heute steht an, was Murat Yakin eine «Finalissima» nennt (nicht wir, er, wirklich): Die Schweiz trifft in St. Gallen auf Tschechien und wenn ich so aus dem Fenster schaue, bin ich froh, dass ich nicht in St. Gallen auf Tschechien treffen muss. Wie auch immer, an dieser Stelle wünschen wir einen schönen Abend und bedanken und schon einmal fürs fleissige Mitlesen.