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Meine Wechseljahre sind im Anmarsch – und ich hasse es!

Die Gesundheit unserer Haut ist besonders wichtig, weil sie unser Schutzschild gegen äusserliche Einflüsse ist. Aber was ist eigentlich gut für das grösste Organ unseres Körpers und was nicht? Wie entstehen Krankheiten und wie können sie vermieden werden? Meine Haut sagts mir. Klar und deutlich.

Ich: «Guten Morgen.»
Haut: «Ja, du mir auch.»
Ich: «Jaaaa, ich weiss. Ich hab mich gestern Abend wieder nicht abgeschminkt. Aber ich war ja nicht total aufgebrezelt, das wird ja nicht so schlimm sein.»
Sie: «Nicht nur Make-up verschliesst meine Poren, sondern auch andere Überbleibsel des Tages, wie Staub oder Schweiss. Und über Nacht vermehren sich Bakterien.»
Ich: «Dann wasch ichs jetzt ab. Besser spät als nie.»
Sie: «Okay, aber achte auf die Inhaltsstoffe deiner Seife. Keine aggressiven Alkohole, die trocknen die Haut aus. Nur pflegende Alkohole wie Cetyl, Cetearyl, Lanolin oder Stearyl.»
Ich: «Ich merks mir. Ich mach gleich auch noch ein Peeling.»
Sie: «Wag es nicht! Du hast erst vorgestern eins gemacht. Wenn ich zu oft gepeelt werde, können ganz, ganz feine Risse entstehen, die machen mich anfälliger für Umwelteinflüsse.»
Ich: «Wie Sie wünschen, Madame. Noch irgendwelche Vorgaben für die Tagescreme?»
Sie: «Hast du irgendeine Ahnung, was für ein Hauttyp ich bin?»
Ich: «Ääääähm, trocken?»
Sie: «Feuchtigkeitsarm. Das ist nicht das gleiche. Im Gegensatz zu trockener Haut kann ich genügend Hautfette produzieren, aber ich kann die Feuchtigkeit nicht halten. Es bringt also nichts, mich mit Fett zuzukleistern, alles, was ich brauche, ist Feuchtigkeit. Seinen Hauttypen kann man übrigens bei der Dermatologin oder dem Dermatologen ermitteln lassen.»

bild: watson / shutterstock

Rund um Gsund

Mein Körper hat immer funktioniert wie eine Uhr. Und jetzt, ein paar Monate vor meinem 47. Geburtstag, läuft plötzlich alles aus dem Ruder. Und ich find's total unlustig.

Sandra Casalini

Irgendwie muss mein Körper – beziehungsweise mein Hormonhaushalt – dieses Timing voll witzig gefunden haben. Klar, mit 46 wirst du nicht mehr so einfach schwanger, auch wenn dummerweise am Tag des Eisprungs ein Kondom platzt. Trotzdem war das Gefühl irgendwie blöd – schliesslich hab ich es sogar mal geschafft, trotz Verhütung schwanger zu werden (das einzige Mal, an das ich mich erinnern kann, dass mein Hormonhaushalt nicht nach Plan lief).

Dass meine Monatsblutung gerade jetzt erstmals ausblieb (mein Zyklus funktioniert sonst wie ein Uhrwerk, immer zwischen 28 und 30 Tagen), war irgendwie ein schlechter Scherz meines Körpers.

Ich blutete wie ein Wasserfall

Die vier Schwangerschaftstests, die ich jeweils im Abstand von zwei Tagen machte, waren alle negativ, was mich einerseits erleichterte, andererseits verstörte. Ja gut, dachte ich. Hatte ich halt keinen Eisprung. Kann ja mal vorkommen. Stress soll ja den Hormonhaushalt auch beeinflussen, zum Beispiel. Drei Wochen später setzten die Blutungen ein. Und zwar richtig. Ich blutete wie ein Wasserfall. Zwei Wochen lang.

Was macht man in so einer Situation? Klar, man googelt. Hormonelle Veränderungen im Hinblick auf die Wechseljahre? Du meine Güte, ich bin doch noch nicht alt. Ich bin noch ewig fruchtbar. Klar, ich will keine Kinder mehr. Aber ich will, dass ich noch könnte, wenn ich wollte. Das muss ein Tumor sein. Ich werde sterben!

«Dabei dachte ich, dass das Thema Wechseljahre noch meilenweit weg von mir sei ...»

Als ich zum Termin bei meiner Frauenärztin erschien, war ich überzeugt, dass ich bereits mit einem Bein im Grab stand. Nun, die Ärztin erklärte mir nach einem kurzen Blick in mein Inneres, dass ich noch quicklebendig sei, aber dass mein Körper halt langsam mit dem Umbau meines Hormonhaushaltes beginne. Unregelmässige Blutungen würden jetzt häufiger werden, bis sie ganz ausbleiben würden. Hätte mir jemand vor zehn Jahren gesagt, dass ich bald keine dieser ungeliebten Blutungen mehr würde ertragen müssen, hätte ich frohlockt. Und jetzt? Schiebe ich Panik. Bin ich echt schon so alt?

Ehrlicherweise hatte ich mich bisher nicht gross mit dem Thema Wechseljahre befasst, einfach, weil ich dachte, dass sie noch meilenweit weg von mir seien. Unter bekannten Symptomen wie Hitzewallungen, Schweissausbrüchen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen leide ich nicht.

Dafür platze ich seit einiger Zeit buchstäblich aus meinen Klamotten, obwohl ich mehr oder weniger täglich Sport treibe und mich (mit Ausnahmen) bewusst ernähre. Das nervt mich, und ich nehme mir jeden Tag vor, noch mehr auf meine Ernährung zu schauen. Denn auch in dieser Hinsicht war mein Körper immer zuverlässig: Ich habe zwar immer relativ schnell zugenommen, aber auch verhältnismässig leicht abgenommen. Wenn ich mal nicht mehr in ein Kleid gepasst habe, hab ich zwei Wochen besser auf die Ernährung geschaut, und gut war. Aber jetzt funktioniert das irgendwie nicht mehr, egal, was ich mache.

Fühle mich wie in der Schwangerschaft

Die bittere Wahrheit ist: Ich muss mich wohl der Tatsache stellen, dass mein Körper sich langsam aber sicher aufs Ende der fruchtbaren Phase einstellt. Er reduziert erst einmal die Produktion des Hormons Progesteron, was zu einem Überschuss an Östrogen führt. Das kann zu Pickeln, Haarausfall und Gewichtszunahme führen. Zudem verlangsamt sich der Stoffwechsel und der Körper lagert mehr Wasser ein. Kein Wunder, fühle ich mich regelmässig wie während meinen Schwangerschaften.

«Das Leben ist ungerecht!»

Status quo ist also: Ich blute immer wieder mal dann, wenn ich nicht damit rechne, und wenn ich sollte, tu ich's nicht. Wenigstens hab ich so eine Entschuldigung, auf meine geliebten weissen Shorts zu verzichten, in die ich eh nicht mehr reinpasse. Ich hasse es. Und dann sehe ich alle Typen in meinem Alter um mich rum, die vielleicht etwas mehr Bauch und etwas weniger Haare haben, aber sonst total easy altern. Das Leben ist ungerecht!

Nun, die gute Nachricht hier ist: Wenn die Menopause – also die letzte Regelblutung – mal eingetreten ist, wird die Produktion von Östrogen und Progesteron sozusagen eingestellt, das männliche Hormon Testosteron bleibt aber auf gleichem Level. Das sollte dann wenigstens dafür sorgen, dass der Hüftspeck ein bisschen weniger wird. Und die Aussicht darauf, keine Periode mehr zu haben, ist schlussendlich auch gar nicht so übel. Nur schon weil ich mich dann nicht mehr mit geplatzten Kondomen beschäftigen muss.

Liebe Frauen, wie erlebt ihr die Wechseljahre oder wie habt ihr sie erlebt? Oder wie stellt ihr sie euch vor? Und was macht ihr, liebe Männer, diesbezüglich für Erfahrungen mit den Frauen in eurem Leben? Teilt es in den Kommentarspalten.

Wer Toni den Tampon nicht kennt, hat sein Leben verpennt

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Wer Toni den Tampon nicht kennt, hat sein Leben verpennt

quelle: @tonithetampon

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Video: watson/lea bloch

bild: Lucia Hunziker

Über die Autorin:

Sandra Casalini schreibt über mehr oder weniger alle und alles, was ihr über den Weg läuft – immer gnadenlos ehrlich und mit viel Selbstironie. Genau so geht sie auch den Blog «Rund um Gsund» an, der ab sofort alle zwei Wochen auf watson erscheinen wird. Bei dem Thema Gesundheit verhält es sich bei Sandra gleich wie mit der Kindererziehung: Sie ist keine Expertin, aber kommt mit beidem irgendwie klar. Manchmal mit Hilfe, manchmal ohne.

Casalinis Texte erscheinen regelmässig im Elternmagazin «Fritz und Fränzi» und der «Schweizer Illustrierten». Bei der SI gewährt sie zudem wöchentlich Einblick in ihr Leben mit pubertierenden Kids im Blog «Der ganz normale Wahnsinn».