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Proteste in Iran: Teheran bestellt Botschafter Norwegens und Grossbritanniens ein

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Seit dem Tod der Iranerin Mahsa Amini demonstriert die Bevölkerung des asiatischen Landes gegen die Regierung und die Sittenpolizei. Videos auf TikTok und Instagram zeigen, wie sich Frauen aus Protest die Haare abschneiden und ihre Kopfbedeckungen verbrennen. Ebenfalls sind zahlreiche Videos im Internet, die die Proteste auf den Strassen Irans zeigen.

Im Zusammenhang mit den Protesten in Iran sind die Botschafter Norwegens und Grossbritanniens einbestellt worden.

Norwegischer Politiker kritisiert Iran

Der norwegische Botschafter sei am Vortag zum Gespräch im iranischen Aussenministerium gewesen, teilte Oslo auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag mit. Es sei um Twitter-Nachrichten des norwegischen Parlamentspräsidenten Massud Gharechani gegangen.

Der Botschafter habe die Position der norwegischen Regierung im Fall der getöteten Mahsa Amini bekräftigt, teilte das norwegische Aussenministerium weiter mit. Der iranischstämmige Politiker Gharechani macht auf Twitter immer wieder auf die Proteste in Iran aufmerksam und kritisiert die iranische Führung.

Iran passt Farsi-Sender in Grossbritannien nicht

Im Fall der Einbestellung des britischen Botschafters sei es um persischsprachige Fernsehsender in London gegangen, berichtete das Nachrichtenportal Assr-Iran. Teheran warf den Sendern demnach vor, mit ihrer Berichterstattung über die Proteste für Provokation und noch mehr Unruhe zu sorgen. Die britische Regierung habe Mitschuld an der Berichterstattung, weil sie den Sendern Genehmigungen erteile. Eine Reaktion aus London lag zunächst nicht vor.

ویدیویی که امروز به دست بی‌بی‌سی فارسی رسیده لحظاتی از درگیری میان معترضان و نیروهای امنیتی را در شهر اردبیل نشان می‌دهد که در آن معترضان به سمت ماموران سنگ پرتاب می‌کنند در حالی که صدای یک شلیک شنیده می‌شود. pic.twitter.com/4ySANMmUg0

— BBC NEWS فارسی (@bbcpersian) September 25, 2022

Die Kritik der iranischen Regierung richtet sich vor allem gegen den persischsprachigen Sender BBC-Farsi, den von den Saudis finanzierten Sender Iran International sowie gegen Manoto-TV. Da in Iran alle drei Sender über Satellit und Internet verfügbar sind, gehören sie zu den wichtigen Nachrichtenquellen für Iraner.

Auslöser der seit Tagen anhaltenden regimekritischen Proteste in Iran ist der Tod der 22 Jahre alten Mahsa Amini. Sie war von der Sittenpolizei wegen eines Verstosses gegen die strenge islamische Kleiderordnung festgenommen worden und am 16. September unter ungeklärten Umständen verstorben.

(yam/sda/dpa)