Switzerland
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Raubtier im Alpenraum: Besiedelung des Wolfes in fünf Jahren abge­schlossen

Raubtier im AlpenraumBesiedelung des Wolfes in fünf Jahren abge­schlossen

250 Wolfsrudel gab es im Alpenraum bereits 2021. Platz hat es für insgesamt 800. Dann soll sich der Bestand selber regulieren.

In die Falle getappt: Jungwölfe des Calandarudels.

In die Falle getappt: Jungwölfe des Calandarudels.

Foto: Kanton Graubünden, Keystone (2014)

Der Wolf dürfte seinen Lebensraum im Alpenraum bereits in rund fünf Jahren ausgeschöpft haben. Dann soll sich der Bestand gemäss der Gruppe Wolf Schweiz selber regulieren. Am Montag ist die Existenz eines achten Wolfsrudels im Bündnerland bekannt geworden. Im Kanton St. Gallen wurde ein Rind von Wölfen getötet.

2021 habe es im Alpenraum bereits über 250 Wolfsrudel gegeben, schreibt die Gruppe Wolf Schweiz in einer Mitteilung vom Montag. Mit dem weiteren Zuwachs im laufenden Jahr sei bald die Hälfte des Lebensraumes besiedelt.

So wurde am Montag ein achtes Wolfsrudel in Graubünden bekannt. Im Lugnez im Bündner Oberland tappten am Sonntag Wolfswelpen in eine Fotofalle. Die Wildhut geht davon aus, dass auch zwei Wolfspaare im Prättigau erstmals Nachwuchs bekommen haben. Allerdings fehlen derzeit Hinweise auf Welpen.

Von den bisherigen sieben Rudeln haben sich laut der Mitteilung der Bündner Behörden dieses Jahr vier sicher oder zumindest höchst wahrscheinlich reproduziert. Bei drei Rudeln wurden Welpen gesichtet, bei einem vorerst nur eine trächtige Wölfin.

Platz für etwa 800 Wolfsrudel in den Alpen

Bei einer durchschnittlichen Territoriumsgrösse von 250 Quadratkilometern sei im gesamten Alpenbogen Lebensraum für etwa 800 Wolfsrudel vorhanden, schreibt die Gruppe Wolf Schweiz weiter. Aufgrund der Zuwachsrate in diesem Jahr sei mit über 300 Rudeln zu rechnen. In rund fünf Jahren werde der Lebensraum gesättigt sein.

Aufgrund des guten Lebensraumes und der alpenweit sehr hohen Wildbestände würden auch verstärkte Regulierungseingriffe des Wachstum des Bestandes kaum bremsen. Wolfsfreie Gebiete werde es aufgrund der Mobilität der Tierart nicht geben. Deshalb sei ein flächendeckender und konsequenter Herdenschutz für gefährdete Nutztiere eine bedingungslose Notwendigkeit und werde auch durch schnellere Abschüsse nicht ersetzt werden können.

Wieder Rind von Wölfen getötet

Zum ersten Mal haben Wölfe im Kanton St. Gallen ein Rind getötet. Der Riss ereignete sich in Pfäfers SG auf der Alp Brändlisberg im Calfeisental. In der Nacht vom 4. auf den 5. August sei ein einjähriges Rind aus einer Jungviehherde von einem oder mehreren Wölfen gerissen worden, teilte der Kanton St. Gallen am Montag mit. Am Freitagmorgen seien rund um den Kadaver rund 30 Gänsegeier beobachtet worden.

In diesem Sommer ist es im Kanton Graubünden bereits zwei Mal innerhalb von fünf Tagen zu Angriffen von Wölfen auf eine Mutterkuh gekommen. Die erste Kuh wurde getötet, die zweite musste wegen gravierender Verletzungen notgeschlachtet werden. Zuvor hatte das Beverin-Rudel bereits 2020 einen Esel und regelmässig Schafe gerissen. Deshalb wurde der Abschuss von zwei Jungwölfen verfügt.

In den Waadtländer Alpen hatte ebenfalls im Juli ein einzelner Wolf zwei junge Rinder gerissen. Auch in diesem Fall wurde ein Wolf zum Abschuss freigegeben.

SDA/cpm

Fehler gefunden? Jetzt melden.