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Teures Programm «Rialto»: Finanzkontrolle prüft Informatikprojekt der Berner Polizei

Teures Programm «Rialto»Finanzkontrolle prüft Informatikprojekt der Berner Polizei

Der Kanton will die neue Software «Rialto» der Berner Polizei durchleuchten. Das hat die Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates entschieden.

«Rialto» sollte bei der Kantonspolizei und bei der Staatsanwaltschaft Bern mehrere Informatikprogramme abgelöst werden.

«Rialto» sollte bei der Kantonspolizei und bei der Staatsanwaltschaft Bern mehrere Informatikprogramme abgelöst werden.

Foto: Urs Jaudas/Tamedia

Unzufriedene Nutzer, Mehrkosten und Verzögerungen: Das Informatikprojekt «Rialto» der Berner Kantonspolizei gibt zu reden. Nun will es die Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Berner Kantonsparlaments durchleuchten.

Dazu beauftragt sie die bernische Finanzkontrolle mit einer Sonderprüfung, wie die GPK am Freitag mitteilte.

Nach Auffassung der Kommission rechtfertigen sowohl die Vorgeschichte als auch die ersten Erfahrungen der Anwenderinnen und Anwender eine solche Überprüfung. Die GPK will wissen, was mit den Krediten, welche der Grosse Rat seinerzeit sprach, umgesetzt worden ist und inwieweit die damals gesetzten Ziele erreicht worden sind.

Die Abklärungen der Finanzkontrolle sollen im Frühling 2023 starten, ein Jahr nach Einführung des Systems bei der Kantonspolizei.

Mit «Rialto» sollen bei der Kantonspolizei und bei der Staatsanwaltschaft mehrere Informatikprogramme abgelöst werden. 2016 sprach der Grosse Rat Gelder in der Höhe von 13,5 Millionen Franken.

Einzigartiges Projekt

Angekündigt wurde ein innovatives Projekt, das es so in der Schweiz noch nicht gebe. So sollten die Abläufe zwischen Polizei und Staatsanwaltschaft durchgehend digitalisiert und vereinheitlicht werden.

Doch das Grossprojekt kam ins Stottern, kostete mehr und fuhr Verzögerungen ein. Im Juli berichtete das Regionaljournal Bern Freiburg Wallis von Schweizer Radio SRF, dass die neue Software den Polizistinnen und Polizisten im Alltag Probleme bereite. Sie sei fehleranfällig und langsam.

Kritisiert werde etwa, dass die Bearbeitung eines einfachen Ausweisverlusts am Schalter fast eine Stunde daure. Mit der alten Software seien es fünf Minuten gewesen. Auch soll es vorgekommen sein, dass nach Abschluss von Einvernahmen sämtliche Aussagen der Betroffenen verloren gegangen seien. Die Einvernahme habe wiederholt werden müssen.

Die Polizeiverantwortlichen betonten daraufhin, dass die Einführung der Software als «Generationenprojekt» zu werten sei. Die Einführung einer solchen Anwendung dürfe gerade bei der Ausbildung und Angewöhnungszeit im Alltag nicht unterschätzt werden. Viele Fehler seien bereits lokalisiert und behoben worden.

SDA/Miriam Schneuwly

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