Leipzig – Finanz-Schock für die Stadt. Das geplante, neue Naturkundemuseum in Leipzig wird immer teurer: Die Baukosten explodieren!
Die Kosten für den Umbau wurden 2019 zunächst mit 38,9 Mio. Euro angesetzt. Aufgrund von zu erwartenden Material- und Baukostensteigerungen bis 2025 wurden 2021 vorsorglich Fördermittel für eine Bausumme von 52,6 Mio. beantragt.
Nun sollen aber 76,8 Millionen Euro fällig werden - also noch einmal 24,2 Millionen Euro mehr. Schuld seien die bundesweit gestiegenen Baukosten und große Mängel am Stahlbeton, die bei detaillierten Bauzustandsuntersuchungen nun entdeckt worden sein, hieß es am Mittwoch von der Stadt Leipzig.
Trotzdem hält die Stadt an dem Neubau auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz in der Leipziger City fest und plant, noch in diesem Jahr einen Förderantrag im Sächsischen Strukturentwicklungsprogramm zu stellen. Der Stadtrat muss dem geänderten Planungsbeschluss noch zustimmen. Eine Förderquote von bis zu 90 Prozent ist möglich. Baustart: voraussichtlich 2025.
„Die Stadtverwaltung ist überzeugt vom innovativem Architektur- und Museumskonzept, welches spannende Einblicke in die Themen der Biodiversität und in regionale Erdgeschichte und Wissenschaftshistorie geben wird. Das baudenkmalhistorisch wichtige Gebäude „Bowlingtreff“, mit dem ein großes Interesse der Leipziger Bürgerinnen und Bürger verbunden ist, erfährt mit dem künftigen Publikumsmagneten im Herzen der Stadt eine optimale Nutzung“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt.
Ursprünglich wurde das rund 15 Meter tiefgehende Bestandsgebäude 1925/26 als Umspannwerk errichtet und 1986/87 zur Freizeitsportstätte „Bowlingtreff“ umgeplant. Seit 1997 steht es leer. In einem zeitgemäßen Museumskonzept werden zukünftig in der Westhalle die Dauerausstellung und in der Osthalle die Sonderausstellungen untergebracht.