70 Prozent mehr im Jahr 2024 Russlands Verteidigungsausgaben sollen explodieren

Russische Soldaten brauchen für die Invasion in die Ukraine weiterhin zahlreiche Waffen und viel Munition.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Russland braucht für seinen Angriffskrieg in der Ukraine viele Waffen und noch mehr Munition. Die bekommen sie aufgrund westlicher Sanktionen aber immer seltener aus dem Ausland. Daher soll die eigene Produktion angekurbelt werden - und zwar massiv. Die Verteidigungskosten explodieren.
Russland will seine Verteidigungsausgaben im kommenden Jahr um fast 70 Prozent erhöhen. Die Mittel für das Militär sollen im Jahresvergleich um mehr als 68 Prozent auf fast 10,8 Billionen Rubel (rund 106 Milliarden Euro) steigen, wie das Finanzministerium in Moskau mitteilte. Sie würden damit rund sechs Prozent des russischen Bruttoinlandsprodukts ausmachen.
Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP werden die russischen Verteidigungsausgaben im Jahr 2024 etwa dreimal so hoch sein wie die Ausgaben für Bildung, Umweltschutz und Gesundheit zusammen.
Russland unterstreicht damit seine Entschlossenheit, seine Offensive in der Ukraine fortzusetzen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow begründete die massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben mit dem "hybriden Krieg, der gegen uns geführt wird".
Seit dem Beginn der Offensive in der Ukraine im vergangenen Jahr hat Russland die Waffenproduktion hochgefahren und trotz der anhaltend hohen Inflation und des schwachen Rubels massiv in seinen Militärapparat investiert.
Die russische Zentralbank warnte kürzlich vor einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in der zweiten Jahreshälfte. Der Rubel büßte seit Jahresbeginn rund 30 Prozent seines Wertes im Vergleich zum Dollar ein. Grund dafür sind maßgeblich die hohen Militärausgaben und die ausbleibenden Einnahmen aus Öl- und Gasverkäufen nach Europa infolge der westlichen Sanktionen.
Quelle: ntv.de, als/AFP
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