700 Meter bis zur Oberfläche Helfer schaffen erste Rettungsetappe von US-Höhlenforscher

Rettungskräfte haben begonnen, US-Forscher Mark Dickey (r.) aus der Höhle zu befreien.
(Foto: REUTERS)
Die Rettung des Forschers aus der Morca-Höhle in der Türkei hat begonnen. In einem ersten Schritt geht es rund 300 Meter nach oben. Dort soll sich Mark Dickey nun aber zunächst ausruhen, bevor die nächste Etappe in Angriff genommen wird. Er leidet noch immer an inneren Blutungen.
Aufatmen beim Rettungseinsatz für einen in der Türkei verunglückten US-Höhlenforscher: Gut eine Woche nach Beginn der schwierigen Rettungsaktion ist es den Helfern gelungen, Mark Dickey auf einer Trage 300 Meter näher an die Oberfläche zu bringen. Der in 1000 Metern Tiefe schwer erkrankte 40-Jährige sei in der Nacht nach einem zehn Stunden dauernden Transport auf einer Tiefe von 700 Metern angekommen, teilte die türkische Höhlenforschungsgesellschaft im Onlinedienst X, vormals Twitter, mit.
Dickey müsse jetzt nur noch einen schmalen horizontalen Durchgang überwinden, um ein provisorisches Lager zu erreichen, wo er sich vor der nächsten Etappe der Rettung ausruhen könne, hieß es weiter.
Dickey war der türkischen Höhlenforschungsgesellschaft zufolge mit einem internationalen Forscherteam in die Morca-Höhle in der Nähe der türkischen Mittelmeerküste geklettert, der dritttiefsten Höhle in der Türkei. In einer Tiefe von 1120 Metern erlitt er eine Blutung im Magen-Darm-Trakt. In der Folge wurde er in ein Basislager in 1040 Metern Tiefe gebracht, wo er Blutinfusionen erhielt.
150 Einsatzkräfte eilen zur Rettung
Laut der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad hatten Dickeys Kameraden wegen dessen inneren Blutungen die Rettungskräfte verständigt. Daraufhin kamen 150 Einsatzkräfte aus dem In- und Ausland zu Hilfe, um Dickey sicher aus der Höhle zu bringen. Nach Angaben der Höhlenforschungsgesellschaft stabilisierte sich sein Zustand zwar. Allerdings war es ihm "nicht möglich, ohne eine Trage hinauszukommen".
Am Freitag waren die Helfer dann dabei, Tragen und weitere Ausrüstung in die Tiefe zu befördern. In einem verzweifelten Appell meldete sich der Höhlenforscher in einem selbst zu Wort. "Hallo, ich bin Mark Dickey aus rund 1000 Metern Tiefe", sagt der Höhlenforscher in dem von der türkischen Präsidentschaft veröffentlichten Video. Er sei zwar "bei Bewusstsein" und spreche, brauche aber "sehr viel Hilfe, um hier herauszukommen".
Die Morca-Höhle reicht 1276 Meter tief. Den Rettungskräften zufolge könnte es mehrere Tage dauern, Dickey sicher aus der Höhle zu bringen. Bei dem Einsatz arbeitet die türkische mit der europäischen Höhlenforschungsgesellschaft zusammen.