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Afghanistan: Erste öffentliche Hinrichtung seit Taliban-Rückkehr

Zu Beginn gaben die Taliban noch vor, weniger radikal zu sein. Nun aber sind öffentliche Auspeitschungen und gar Hinrichtungen zurück in Afghanistan.

Die radikalislamischen Taliban in Afghanistan haben erstmals seit ihrer Rückkehr an die Macht einen Menschen öffentlich hingerichtet. Der wegen Mordes verurteilte Mann sei am Mittwoch in Farah, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, "während einer öffentlichen Versammlung von Einwohnern" hingerichtet worden, erklärte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid. Bei dem Verurteilten handelte es sich demnach um einen Einwohner des Bezirks Andschil in der Provinz Herat.

Der Sprecher verwies in diesem Zusammenhang auf das im islamischen Recht zulässige Vergeltungsprinzip. Mitte November hatte Taliban-Chef Hibatullah Achundsada die Richter des Landes zur vollen Umsetzung des islamischen Rechts und seines Strafenkatalogs aufgefordert – dazu gehören öffentliche Hinrichtungen, Steinigungen und Auspeitschungen sowie bei Dieben die Amputation von Gliedmaßen.

Seitdem wurden mehrere Menschen wegen diverser Vergehen öffentlich ausgepeitscht. Die Hinrichtung in Farah ist jedoch die erste, die offiziell bekannt gegeben wurde. Die radikalislamischen Taliban hatten bei ihrer erneuten Machtübernahme im August vergangenen Jahres zunächst angekündigt, weniger hart vorgehen zu wollen als während ihrer ersten Herrschaft von 1996 bis 2001. Inzwischen aber wird die Miliz immer radikaler.