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Angeblich fährt sie täglich 1600 km - Hat Italiens Mega-Pendlerin alle verschaukelt?

Neapel – Die unglaubliche Geschichte von Giuseppina Giugliano (29), die jeden Tag 1600 Kilometer mit dem Zug von Neapel nach Mailand und wieder zurück pendelt, schlug in Italien hohe Wellen. Auch nach Deutschland fand die kuriose Story ihren Weg, zahlreiche Medien berichteten, darunter auch BILD.

Doch je weiter sich die Erzählungen über Giuseppinas außergewöhnlichem Pendler-Leben verbreiten, desto mehr Zweifel kommen auf. In den sozialen Medien sind sich Nutzer mittlerweile einig: Diese Geschichte kann nicht stimmen!

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Hintergrund der Geschichte: Giuseppina hatte der Zeitung „Il Giorno“ erzählt, sie würde jeden Tag um 3.30 Uhr aufstehen, um mit dem Zug zur Arbeit zu fahren. 800 Kilometer sind es von Neapel nach Mailand. Abends fährt sie die 800 Kilometer wieder zurück, kommt um 23 Uhr zu Hause an. Ein Leben für die Arbeit! Eine Zugfahrt dauert vier Stunden und zwanzig Minuten.

Doch warum tut sich die Angestellte einer Kunstschule so etwas an?

Schuld seien die zu hohen Mieten, so Giuseppina. In Mailand würde eine Zweizimmerwohnung bis zu 1800 Euro im Monat kosten – ihr Gehalt betrage aber nur 1165 Euro. Derzeit wohne sie die noch bei ihren Eltern, könne dank der Pendelei einen kleinen Teil ihres Geldes zurücklegen.

Die Zugfahrten kosten Giuseppina zufolge nur 400 Euro im Monat. So wenig? Daran zweifeln zahlreiche Nutzer sozialer Netzwerke.

Nachdem eine heftige Online-Debatte über die Power-Pendlerin ausgebrochen war, ging nun die Sendung „La Iene“ des TV-Senders „Italia 1“ der ganzen Sache auf den Grund.

Zahlreiche Redakteure machten sich tagelang frühmorgens auf den Weg zum Bahnhof in Neapel, warteten an den Bahngleisen – doch Giuseppina taucht nicht ein einziges Mal auf.

Laut Zeugen, die sich in der Reportage äußern, sei die Italienerin gerade einmal zwei Tage gependelt und habe sich anschließend krankgemeldet. Ein Journalist der Fernsehsendung konnte ihre Freistellung nach seiner Recherche bestätigen. Seit dem 19. Januar ist Giuseppina beurlaubt, da sie Angehörige pflege – noch bis August 2023.

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Reporter besuchten auch die Schule in Mailand, in der sie als Hausmeisterin arbeitet. Schüler und Lehrer berichteten, dass sie Giuseppina ausschließlich Anfang September gesehen haben.

Immer mehr Zweifel kommen auf, schließlich bestätigte die Journalistin Violetta Fortunati, die den ursprünglichen Artikel für „Il Giorno“ geschrieben hatte, dass sie die Fahrpreise tatsächlich nie überprüft habe. Die Redaktion von „Il Giorno“ stellt sich hinter sie, rechnet in einem weiteren Artikel vor, dass der Preis von 400 Euro für einen Monat Pendeln mit einigen Tricks und Tipps tatsächlich aufgehen könne. Allerdings nur über Vielfahrer-Rabatte und Coupons.

Im Internet wird Giuseppina immer wieder dazu gedrängt, ihre Ticketpreise zu veröffentlichen, um zu beweisen, dass sie die Wahrheit erzählt.

Doch das tut sie nicht. Giuseppina hat sich zurückgezogen, lehnt jede weitere Medienanfrage ab. Beweist diese Reaktion, dass sie die ganze Geschichte nur erfunden hat? Am Ende kennt nur sie selbst die Wahrheit.