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Ausblick auf "negativ" gesenkt: Fitch sieht für Großbritanniens Kreditwürdigkeit schwarz

Ausblick auf "negativ" gesenkt Fitch sieht für Großbritanniens Kreditwürdigkeit schwarz

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Liz Truss wirbt auf dem Parteitag für ihren "Pro-Wachstumskurs". Die Ratingagenturen überzeugt sie damit nicht.

(Foto: dpa)

"Wachstum, Wachstum, Wachstum" verspricht Großbritanniens neue Premierministerin Truss auf dem Parteitag der Tories. Unklar bleibt allerdings, wie sie ihr angekündigtes Fiskalpaket zu finanzieren gedenkt. Die Ratingagentur Fitch fürchtet, dass sich das Haushaltsdefizit noch deutlich ausweitet und stuft den Ausblick für das Königreich herab.

Schlechte Nachrichten für die neue britische Premierministerin Liz Truss, die wegen ihrer Steuer- und Finanzpolitik ohnehin schon massiv unter Druck steht: Die Ratingagentur Fitch senkt die Aussichten für die Kreditwürdigkeit Großbritanniens von stabil auf negativ, wie die Agentur mitteilte. Einen ähnlichen Schritt hatte kürzlich bereits die Ratingagentur Standard & Poors (S&P) vollzogen. Mit der drohenden Herabstufung würden die Kredite für das Königreich teurer.

Zur Begründung führte Fitch explizit die Finanzpolitik der Regierung in London an: "Das große und nicht gegenfinanzierte Finanzpaket, das als Teil des Wachstumsplans der neuen Regierung angekündigt wurde, könnte mittelfristig zu einem bedeutenden Anstieg des Defizits führen." Die auch parteiintern stark unter Druck geratene Truss hatte ihren finanzpolitischen Kurs bei einer Rede auf dem Parteitag ihrer konservativen Tories am Mittwoch in Birmingham verteidigt. Ziel sei wirtschaftliches "Wachstum, Wachstum, Wachstum".

Wegen des Unmuts über ihre Pläne hatte sie zuvor aber bereits einen Rückzieher bei der geplanten Steuersenkung für Spitzenverdiener machen müssen. Dennoch ist ihr Kurs auch den Finanzmärkten suspekt, weil die Gegenfinanzierung der Pläne unklar ist und eine hohe Neuverschuldung befürchtet wird. Großbritannien leidet unter der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten und einer hohen Inflation. Die Strom- und Gaspreise für die Verbraucher werden im Oktober vermutlich um 80 Prozent steigen, viele Firmen stehen wegen der hohen Energiekosten vor dem Aus. Das britische Pfund war gegenüber dem Dollar auf einen historischen Tiefstand gefallen. Der Wirtschaftskurs von Truss führte auch dazu, dass die Zinsen deutlich stiegen.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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