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Ausbruch in Ostafrika: Zahl der Ebola-Fälle in Uganda steigt

Der Ebola-Ausbruch in Uganda weitet sich aus: In der betroffenen Region Mubende entdecken Experten weitere Infizierte. Die Maßnahmen zur Eindämmung laufen. Bisher gebe es noch keine Ansteckungen in der Hauptstadt, heißt es aus Kampala.

Die Zahl der Toten nach dem jüngsten Ausbruch des Ebolavirus in Uganda ist auf 23 gestiegen. Bisher seien insgesamt 36 mutmaßliche Ansteckungsfälle bekannt, teilte das Gesundheitsministerium in der Hauptstadt Kampala zu Wochenbeginn mit. Bei 18 Personen sei eine Ebola-Infektion bereits sicher nachgewiesen, hieß es. 18 weitere Erkrankte werden zunächst noch als Verdachtsfälle geführt.

Der Ebola-Ausbruch hatte Anfang vergangener Woche mit einem ersten Verdachtsfall in der Region Mubende begonnen. In dem Bezirk war ein 24-jähriger Mann an den Folgen einer Ebola-Infektion gestorben. Es war der erste Ebola-Todesfall in Uganda seit 2019.

Die genauen Ansteckungswege und die Quelle des Ebola-Ausbruchs in Uganda sind noch unklar. Die Region Mubende und die gleichnamige Stadt liegen rund 130 Kilometer westlich von Kampala an einer Fernstraße in Richtung der Demokratischen Republik Kongo. Dort war es zuletzt im August zu einem Ebola-Ausbruch gekommen.

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Pressekonferenz in Kampala: Diana Atwine (M.), Staatssekretärin des ugandischen Gesundheitsministeriums spricht.

(Foto: dpa)

Am Wochenende tauchten weitere Ebola-Fälle außerhalb des Distrikts Mubende auf: Drei Infizierte stammten aus dem weiter westlich gelegenen Nachbardistrikt Kyegegwa, teilten die ugandischen Behörden am Sonntagabend mit. Ein weiterer Fall wurde in der Region Kassanda rund 100 Kilometer vor Kampala entdeckt. Bis Montagnachmittag wurden zwei weitere mutmaßliche Infektionsfälle isoliert. In der ugandischen Hauptstadt selbst gebe es "bisher keine bestätigten Ebola-Fälle", erklärte das Gesundheitsministerium.

Das Ebola-Virus löst beim Menschen ein starkes hämorrhagisches Fieber aus. Die Infektionskrankheit verläuft in vielen Fällen tödlich, gilt mittlerweile aber als beherrschbar. Es gibt wirksame Medikamente zur Behandlung Erkrankter und seit 2015 auch effektive Impfstoffe. Bei dem Versuch, das Ebolavirus einzudämmen, kommt es vor allem auf schnelle und energische Maßnahmen an.

Die Gesundheitsbehörden Ugandas sind vorbereitet: Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass sich der Erreger in der Bevölkerung auszubreiten droht. Die Regierung Ugandas setzte vergangene Woche umgehend die vorbereiteten Notfallpläne in Kraft. Unterstützt durch Spezialisten der Weltgesundheitsorganisation WHO reisten speziell ausgebildete Teams aus Ärzten und Pflegekräften in die betroffene Region, um Infizierte möglichst schnell zu isolieren, die Bevölkerung über einfache Schutzmaßnahmen aufzuklären und mit der Behandlung der Erkrankten zu beginnen.

Ebola-Notfallplan in der Schublade

Ebola-Ansteckungen von Mensch zu Mensch erfolgen vor allem durch den Kontakt zu infizierten Personen. "Die Übertragung erfolgt durch direkten körperlichen Kontakt zu Ebolafieber-Patienten oder -Verstorbenen, insbesondere durch direkten Kontakt mit deren Körperflüssigkeiten, zum Beispiel Blut, Speichel, Schweiß, Urin, Stuhl oder Erbrochenem", heißt es beim Robert-Koch-Institut (RKI). In Deutschland gibt es seit 2014 ein mehrfach überarbeitetes "Rahmenkonzept Ebolafieber", das Empfehlungen, Regelungen und Zuständigkeiten im Fall einer Ebola-Übertragung zusammenfasst.

Das Ebolavirus kommt in der Natur unter anderem in verschiedenen Wildtieren vor. Je nach Virus-Stamm liegt die Sterblichkeit bei 30 bis 90 Prozent. Die ersten Symptome wie Fieber und Muskelschmerzen ähneln anderen häufigen Krankheiten wie Malaria. Im Gegensatz zu anderen hochinfektiösen Krankheiten wie etwa Covid-19 sind mit dem Ebolavirus infizierte Menschen erst dann ansteckend, wenn sie Krankheitssymptome zeigen.

Ansteckungen sind "für eine gewisse Zeit", wie es beim RKI heißt, auch über Gegenstände möglich, die mit infektiösen Flüssigkeiten in Kontakt gekommen sind. Dazu zählen zum Beispiel medizinische Geräte, Nadeln, Operationsbesteck, Kleidung oder Bettwäsche. "Für eine Übertragung durch die Luft im Sinne einer Aerosolübertragung gibt es keinerlei Hinweise."

Seit einem schweren Ebola-Ausbruch im Jahr 2000, bei dem im Norden Ugandas über 200 Menschen starben und Hunderte weitere infiziert wurden, hat Uganda bereits mehrere Ausbrüche überstanden. Erst im vergangenen Monat hatte Ugandas Nachbarland Kongo einen erneuten Ebola-Ausbruch gemeldet. Für das zentralafrikanische Land war es bereits der 15. Ausbruch.