Aktion auf Berliner Autobahn Letzte Generation blockiert Verkehr mit gemieteten Autos

(Foto: picture alliance / PIC ONE)
Normalerweise kleben sich die Klimaaktivisten der Letzten Generation auf der Straße fest. In Berlin probieren sie nun eine neue Variante: Sie mieten außerdem Autos und stellen sie quer auf die Straße.
Klimaaktivisten der Letzten Generation haben in Berlin an mehreren Stellen den Verkehr auf der Autobahn 100 blockiert. Dabei klebten sie sich nicht nur auf der Straße fest, sondern verstärkten die Blockade in der Nähe des Messegeländes im Westen von Berlin nach eigenen Angaben mit mehreren angemieteten Autos.
Die Aktivisten klebten sich demnach mit ihren Händen auch unter den Fahrzeugen an, zudem hätten sich einige Protestierende mit Metallklemmen an Teile der Fahrzeuge gekettet. Auch an anderen Orten blockierten Aktivisten mit Sitzblockaden eine Reihe von Auffahrten zur Berliner Stadtautobahn. Es bildeten sich teilweise Staus. Nach Polizeiangaben war die letzte Blockade gegen 11.13 Uhr aufgelöst. Rund 300 Beamte waren im Einsatz.
Erst vor gut zwei Wochen hatten Mitglieder der Protestgruppe Letzte Generation das Brandenburger Tor großflächig mit Farbe beschmiert. Alle sechs Säulen des weltberühmten Baudenkmals waren - zum Teil bis in mehrere Meter Höhe - mit gelber und orangefarbener Farbe bedeckt.
Wie die Berliner Immobilienmanagement GmbH mitteilte, dauert die Beseitigung der Farbreste vermutlich noch mehrere Wochen, weil das Farbgemisch tiefer in den Sandstein eindrang als zunächst angenommen. Deshalb sei auch mit höheren Kosten für die Säuberung zu rechnen. Es werde mit Kosten im sechsstelligen Bereich gerechnet, auch weil das Brandenburger Tor für die Arbeiten stellenweise eingerüstet werden müsse.
Lindner vergleicht "Klimakleber" mit der AfD
Bei einer Konferenz des Nachrichtenportals "The Pioneer" in Berlin verglich der Bundesfinanzminister Christian Lindner von der FDP die Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation mit der rechten AfD. "Klimakleber und AfD - deren Programme führen dazu, dass Deutschland wirtschaftlich ruiniert werden würde", sagte Lindner.
Während das Programm der Klimakleber "enorme Auswirkungen auf unsere wirtschaftliche Stabilität" habe, sei auch das Ziel der AfD folgenreich, Deutschland aus der Europäischen Union als größten Absatzmarkt herausführen. "Gegen die wäre der Brexit nur eine Vorahnung", sagte er. "Ich will das durchaus provokant mal parallel setzen: Die wollen auch ein anderes Land, die AfD - genauso wie die Klimakleber", erklärte der FDP-Chef.