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Bayern-Spiel gestört, jetzt Prozess - Tor-Chaoten wollten angeblich Fußball retten

München – So viel Torgefahr gab es bei Spielen des FC Bayern nicht immer.

Im August des vergangenen Jahres stürmten Klima-Chaoten beim Heimspiel der Bayern gegen Borussia Mönchengladbach den Rasen in der Allianz-Arena. In der 18. Spielminute tauchten zwei junge Frauen und ein Mann (mit einem gültigen Ticket) im Strafraum der Gladbacher auf. Moritz S. versuchte, sich an den Torpfosten zu binden. Bayern-Stars wie Thomas Müller und Benjamin Pavard versuchten, die Störer zu stoppen. Nach knapp zwei Minuten hatten Ordner die drei jungen Leute vom Feld entfernt.

Jetzt stehen die Störer in München vor Gericht. Und sagen: Sie wollen nicht nur das Klima, sondern auch den Fußball retten!

Die angeklagten Klima-Kleber Lisa W., Moritz S. (mit Haardutt) und Lina S. müssen sich wegen Hausfriedensbruchs vor Gericht verantworten

Foto: Robert Gongoll

Lisa W., deren Aufgabe es war, in der Rasenmitte ein Transparent zu entrollen, verlas zu Beginn der Verhandlung eine Erklärung: „Ich habe das nicht gemacht, um die Menschen, die das Fußballspiel anschauen wollten, zu verärgern (...) Ich kann nicht länger da sitzen, während die kostbare Zeit, die wir noch haben, verrinnt.“

Nachdem die Demos bisher nicht die gewünschte Wirkung gezeigt hätten, sei Untätigkeit für die drei keine Option. Lisa W.: „Deshalb stören wir und unterbrechen wir den Alltag.“

Ihre Komplizin erklärte, Fußballfan zu sein, sogar mit Fan-Schal im Stadion gesessen zu haben. „Fußball ist ein wichtiger Teil unserer Kultur, den wir auch beschützen möchten.“

Die Argumentation der drei: Durch die drohende Klimaveränderung werde es künftig keinen grünen Rasen mehr geben, weil das Wasser für die Pflege fehle: „Wir wollten darauf aufmerksam machen, dass uns das alles gerade verloren geht.“

Vor Prozessbeginn protestierten die Angeklagten mit Unterstützern vor dem Landgericht

Foto: Sven Hoppe/dpa

Moritz S. (22, trug in der Verhandlung Dutt, so wie bei der Stör-Aktion): „Wir sollten uns hier nicht in dem juristischen Kleinklein aufhalten. Wenn wir jetzt hier weiterhin über Paragrafen reden (...), führt uns der Alltag weiter über die Klippe. Ich weiß nicht, was ich hier in dem Gerichtssaal suche, wenn die Klimakatastrophe hier keinen Raum hat.“

Die übliche Argumentation der Klima-Chaoten: Weil die Welt untergehe, gelten Recht und Gesetz nicht für sie.

Die Richterin: „Es ist das Recht der Allianz-Arena, dieses Spiel durchzuführen.“ Die Betreiber der Allianz-Arena hatten damals gegen fünf Aktivisten Strafantrag gestellt. Ein Urteil soll heute noch gesprochen werden.