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Beim Thema Nachhaltigkeit fiel die "bunte Mehrheit" im Schweinfurter Kreistag auseinander

Themen & Autoren / Autorinnen

Gerolzhofen

Schweinfurt

Josef Schäfer

Alternative für Deutschland

Christlich Soziale Union Bayern Werneck

FDP

Florian Töpper

Freie Wähler

Oliver Brust

Photovoltaik

Solarenergie

Gleich drei Anträge hatten die Grünen in den Kreisausschuss des Kreistags eingebracht, in denen es letztlich um Nachhaltigkeit ging. Doch nur einen konnten sie durchsetzen; bei den anderen bröckelte die "bunte Mehrheit" aus SPD, Grünen, Freien Wählern, Linken und FDP (die letzten beiden Parteien haben aber keine Vertreter im Ausschuss).

Entzündet hat sich die kontroverse Debatte an dem Wunsch der Grünen, dass der Landkreis künftig nach Möglichkeit Gebäude in Holzbauweise baut. Schließlich sei dies ein klimaneutraler Baustoff und der Landkreis wolle bis 2030 Klimaneutralität erreichen, so die Begründung ihres Fraktionschefs Johannes Weiß. Die Verwaltung hatte identifiziert, dass man den Ausstoß von Kohlendioxid bei Holzbauten um 36 bis 70 Prozent reduzieren könnte.

Für gut gemeint, aber nicht praxistauglich befand die CSU den Vorschlag der Grünen und plädierte dafür, aus Anlass der Anträge gemeinsame Leitlinien für nachhaltiges Bauen und die Energiewirtschaft zu formulieren. Oliver Brust (Freie Wähler) war die Herangehensweise der Grünen zu pauschal. Man brauche die Offenheit, um über Projekte einzeln entscheiden zu können. Auch der Hinweis von Landrat Florian Töpper (SPD), dass Einzelfallentscheidungen und auch die wirtschaftliche Betrachtungsweise nicht ausgeschlossen würden, stimmten die Parteilosen nicht um. Ihre Vertreter lehnten den Antrag zusammen mit CSU und AfD ab.

Photovoltaik auf Parkplätzen?

Nicht mitgehen wollten die drei Parteien, nun im Verbund mit der SPD, beim Vorschlag, dass alle Parkplätze im Besitz des Landkreises mindestens zu 60 Prozent mit Photovoltaikanlagen überbaut werden sollen, soweit dies baulich möglich ist. Dabei stimmte nur Landrat Töpper mit den Grünen. Letztlich blieb nur noch der Ansatz mehrheitsfähig, dass alle Parkflächen auf ihre Tauglichkeit für Photovoltaikanlagen überprüft werden.

Für einen Antrag der Grünen fand sich dann doch eine Mehrheit: Beim Neubau oder Austausch von Heizanlagen in den Liegenschaften des Landkreises dürfen künftig nur noch Erneuerbare Energien zum Einsatz kommen.

Pelletsheizung für den Bauhof Gerolzhofen

Einig war sich der Ausschuss bei der Umrüstung des Kreisbauhofs in Gerolzhofen, der aus dem Jahr 1970 stammt. Die vorhandene Gasheizung und ein defektes Blockheizkraftwerk werden durch eine Holzpelletsheizung ersetzt. Dafür investiert der Landkreis 133.000 Euro.

Zudem erhält der Standort eine 78-Kilowatt-Photovoltaikanlage, die Strom für den Eigenverbrauch und für das Netz produzieren soll, wenngleich aus statischen Gründen nicht alle möglichen Dächer mit Solarplatten bestückt werden können. Investition: 267.000 Euro. Mit Sonnenenergie lässt sich auch Wasserstoff produzieren, doch erschien der Verwaltung die Wirtschaftlichkeit nicht garantiert, weswegen dieses Projekt in Gerolzhofen nicht realisiert wird.