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Bildungsexperte schlägt vor - Handy-Verbot für Grundschüler und Teenager!

Millionen Schüler in Deutschland haben große Bildungslücken!

Jetzt macht ein Experte einen radikalen Vorschlag: Kinderpsychologe Arnd Stein (76) regt ein Handy-Verbot für Grundschüler und Teenager an!

Steins Überlegung: Ohne Handy sind die Schüler auch zu Hause weniger abgelenkt. Sie können sich besser auf Hausaufgaben konzentrieren, auf Lesen, Schreiben, Rechnen.

„Von der Wirbelsäule bis zum Tagesablauf bestimmt das Handy das Leben unserer Schüler“, so Stein zu BILD: „Fast alle Teenager sind betroffen. Notfalls müssen sie alle das Handy abgeben, wenn auch nur zeitweise. Wenn Ihr Kind nicht lesen kann, nehmen Sie ihm das Handy weg.“

Besonders im Blick hat Stein die Grundschüler. Jeder vierte Viertklässler kann aktuell nicht richtig Lesen und Schreiben (IGLU-Studie). „Einem Viertklässler, der nicht lesen und schreiben kann, sollte man das Handy verbieten“, so die Empfehlung des Kinderpsychologen an die Eltern.

Weg mit den Handys, damit die Schulleistungen besser werden. Kann das wirklich klappen?

Laut Stein haben die Mobiltelefone „dazu geführt, dass viel weniger per Hand geschrieben wird als früher. Stattdessen wird getippt oder geklickt.“

Die verheerende Folge für viele Schüler: Sie nehmen „die Bauweise eines Wortes nur oberflächlich“ wahr und verinnerlichen sie nicht richtig. „Beim Schreiben per Hand sind wesentlich mehr mentale und motorische Vorgänge beteiligt“, so Stein.

Der promovierte Kinderpsychologe Arnd Stein (77) warnt: „Nehmen Sie Ihrem Kind das Handy weg, wenn es nicht lesen und schreiben kann.“

Foto: Georg Lukas

Die sogenannte sensumotorische Rückkopplung (also die gezielte Handbewegung und gleichzeitige Wahrnehmung der Buchstabenfolge) sei aber enorm wichtig, damit sich die richtige Schreibweise eines Wortes nachhaltig im Gehirn verankert.

Heißt: Beim Tippen lernt man viel weniger als beim Schreiben mit der Hand.

Früher, so Stein, habe es Fernsehverbot gegeben, wenn Kinder schlecht in der Schule waren. Jetzt seit das Problem aber komplexer geworden. Man schaut nicht nur in den Handybildschirm, man schreibt auch darauf. „Schreiben heißt Kodieren. Lesen heißt Dekodieren. Beides macht das Handy schwieriger.“

Der Schaden, so der Kinderpsychologe, habe sich also verdoppelt.

Schlechte Schreibfähigkeit ist laut Experte Stein eine direkte Konsequenz von zu viel Handynutzung

Foto: picture alliance/Westend61/Svetlana Iakusheva

CDU-Bildungsexperte Thomas Jarzombek (50) findet Steins Idee nicht sinnvoll. Er zu BILD: „Diese Aussagen zeigen die Hilflosigkeit einiger Erwachsenen im Umgang mit den Smartphones der Kinder. Ein Handyverbot ist schlichte Resignation.“

Der Politiker sagt, statt „lebensferner Ratschläge“ solle man den Eltern sagen: „Wenn Dein Kind Probleme hat mit der Rechtschreibung, installier ihm eine Lernapp und reduziere Games und Tiktok!“

Kinderpsychologe Stein: „Wichtigster Indikator ist die Schulnote im Diktat. Wenn sie gegen ‚ausreichend‘ tendiert, bestehen schon erhebliche Lücken.“

Wichtig: „Wenn das Kind im Schuldiktat viele Fehler macht, aber bei häuslichen Übungsdiktaten deutlich besser abschneidet, ist nicht die Schreibkompetenz zu gering, sondern die Konzentrationsfähigkeit“, so Stein.

Nahezu fehlerfrei schreiben kann kaum jemand – auch Erwachsene nicht. Stein: „Leider sind Länge und Schwierigkeitsgrad der Diktate sehr unterschiedlich. Das macht Eltern die Einschätzung schwer.“

Um ein genaues Bild zu bekommen, sollten Sie am besten die Gesamtanzahl der Wörter zählen und auch die falsch geschriebenen Wörter. Stein: „Macht ein Grundschüler im dritten, vierten Schuljahr 6, 7, 8 Fehler pro 100 Wörter, schreibt er ja 94, 93, 92 Wörter richtig. Egal, wie das Diktat bewertet wird – das ist doch eine Superleistung!“