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BIP: Deutsche Wirtschaft schafft 2022 Mini-Plus

Container im Hamburger Hafen

Container im Hamburger Hafen

Foto: Daniel Reinhardt / picture alliance/dpa

Die deutsche Wirtschaft steht kurz vor einer Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte von Oktober bis Dezember um 0,2 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dafür sorgten vor allem sinkende Konsumausgaben der Verbraucher, die unter der hohen Inflation leiden.

Im vergangenen Jahr gab es den Angaben zufolge auch wegen Corona-Nachholeffekten noch ein Plus von 1,8 Prozent. Wegen zahlreicher Belastungen fiel dies jedoch schwächer aus als 2021 mit 2,6 Prozent.

Die Konjunkturrisiken bleiben auch 2023 hoch. »Hohe Energiepreise, Rekordinflation und ein weltweit merklich abgebremstes Wachstum begleiten unsere Unternehmen durch das Gesamtjahr«, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Martin Wansleben. »Hinzu kommen die langfristigen Herausforderungen aus Struktur- und Klimawandel, demografischer Entwicklung und Digitalisierung.«

Wachstum auch für 2023 erwartet

Für die zuletzt schwächelnde Konjunktur sorgten vor allem sinkende Konsumausgaben der Verbraucher, die unter der hohen Inflation leiden. Ökonomen hatten statt eines Rückgangs nur eine Stagnation erwartet. Im vorangegangenen Sommerquartal hatte es noch zu einem Wachstum von 0,5 Prozent gereicht.

Durch den Rückgang wird eine Rezession nun wahrscheinlicher: Die meisten Experten rechnen mit einem erneuten Schrumpfen im laufenden ersten Quartal. Ökonomen sprechen bei zwei negativen Quartalen in Folge von einer Rezession

Ab Frühjahr wird allerdings bereits wieder mit einem leichten Aufwärtstrend gerechnet. »Es ist diesem Land gelungen, eine schlimme Wirtschaftskrise abzuwehren«, hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck zuletzt bei der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts der Bundesregierung gesagt.

Für 2023 erwartet die Bundesregierung ein leichtes Wachstum von 0,2 Prozent, nachdem sie im vergangenen Herbst noch von einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von 0,4 Prozent ausgegangen war.

»Wir gehen jetzt davon aus, dass die Rezession kürzer und milder ist – wenn sie denn stattfindet überhaupt«, sagte Grünenpolitiker Habeck. Für eine milde Rezession spricht, dass mit dem Ifo-Geschäftsklimaindex der wichtigste Frühindikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft zuletzt vier Monate in Folge gestiegen ist.