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Bisher einzigartiger Mix: Streuner entpuppt sich als Hund-Fuchs-Hybrid

In der Natur kommt es immer mal wieder vor, dass sich zwei Tiere unterschiedlicher Arten paaren und daraus Nachkommen entstehen. Diese sogenannten Hybriden sind selten. In Brasilien wurde erstmals ein Hund-Fuchs entdeckt, dessen Geschichte anrührt.

Forschende in Brasilien haben einen Hund-Fuchs-Hybriden ausgemacht. Bei dem weiblichen Tier handelte es sich, laut einer genetischen Analyse, um einen Mix aus einem südamerikanischen Pampasfuchs (Lycalopex gymnocercus) und einem gewöhnlichen Haushund (Canis lupus familiaris) - und einen Zufallsfund.

Das frei lebende Tier wurde bereits 2021 in der Nähe von Vacaria, im Süden Brasiliens, von einem Auto angefahren und dabei schwer verletzt. Tierretter brachten das verwundete Tier in die Tierklinik der Universität Grande do Sul, später wurde es in eine Klinik für Wildtiere verlegt. Die Mitarbeitenden vor Ort waren sich bei dem scheuen Jungtier zunächst nicht sicher, ob sie einen Fuchs oder einen Hund vor sich hatten. "Für uns Biologen und Tierärzte ist es normal, alle Tiere unterschiedlich zu betrachten. Wir sind darauf trainiert, bei der Beobachtung eines Tieres darauf zu achten, was gemeinsam und anders ist. Und genau das ist passiert", wird Cristina Araujo Matzenbacher, die an der genetischen Untersuchung des Tieres beteiligt war, bei Newsweek zitiert.

Streuner verschmäht Hundefutter

Das Tier bellte zwar wie ein Hund und auch seine Augen und sein dunkles Fell sahen aus wie die eines Hundes. Seine spitzen Ohren und seine lange Schnauze hingegen ließen etwas anderes vermuten. Zudem fraß es kein Hundefutter, sondern nur kleine Ratten. "Er war nicht so fügsam wie ein Hund, aber es fehlte ihm auch die Aggressivität, die man von einem wilden Fuchs erwartet", wird ein Naturschützer, der bei der Pflege des Tieres half, von "The Telegraph" zitiert.

Die Fuchshündin zeigte sich sehr ängstlich.
Die Fuchshündin zeigte sich sehr ängstlich.

Die Fuchshündin zeigte sich sehr ängstlich.

(Foto: Thales Renato Ochotorena de Freitas)

Wegen des ungewöhnlichen Aussehens und des untypischen Verhaltens kontaktierte die betreuende Tierärztin, Flavia Ferrari, den Experten für Gentechnologie Thales Renato Ochotorena de Freitas. Kurze Zeit darauf wurde ein Gentest veranlasst. Bei der Auswertung der Daten sahen die Forschenden, dass es sich tatsächlich um einen Nachkommen einer Pampasfüchsin und eines Haushundes unbekannter Rasse handelte. Das Tier trug insgesamt 76 Chromosomen in sich. Zum Vergleich: Ein Pampasfuchs hat 74 Chromosomen, ein Hund hat 78 Chromosomen.

Weitere Hybriden dieser Art sind denkbar

Den Forschenden zufolge, die ihre Ergebnisse bereits vor einiger Zeit im Fachmagazin "Animals" veröffentlichten, handelt es sich um den ersten dokumentierten Fall dieser Art. "Bisher haben wir keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass es in dieser Region noch andere Hybriden gibt. Wir vermuten jedoch, dass dieser von uns beschriebene Fall nicht der einzige ist", sagte Bruna Szynwelski, die an der Studie beteiligt war, laut Newsweek .

Schnell bekam das Tier dann verschiedene Namen wie "Graxorra" und "Dogxim". "Graxorra" ist eine Zusammensetzung aus "Grax" und "orra" - Graxaim-do-campo heißt Pampasfuchs auf Portugiesisch, "Cachorra", Hündin. "Dogxim" ist eine Kombination aus "Dog" und "Xim", das aus Graxaim-do-campo stammt.

Unklar ist, ob sich die Hund-Füchsin hätte fortpflanzen können. Sie wurde während ihrer Behandlung in der Klinik kastriert und ist, aus bisher ungeklärten Gründen, im März 2023 in dem staatlichen Zoo, der sie aufgenommen hatte, gestorben. Die staatlichen Behörden hatten laut Telegraph angekündigt, dass sie die bisher ungeklärten Umstände des Todes des einzigartigen Tieres nun untersuchen wollen.