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Blackout-Horror in Großbritannien - Briten planen mit kontrollierten Stromausfällen

In Deutschland warnt die Bundesnetzagentur mehr als ein halbes Jahr im Voraus vor niedrigen Gasspeicherfüllständen – die Briten gruselt’s schon jetzt, wenn sie ihren Energieversorgern und Politikern zuhören müssen...

Vor dem Winterbeginn fürchtet Großbritannien flächendeckende Blackouts. Und mehr noch!

Wie National Grid, der Betreiber der Strom- und Gasnetze in Großbritannien, mitteilte, könnte es während der kalten Monate immer wieder zu geplanten dreistündigen Stromausfällen kommen, um die Beheizung von Wohnhäusern und anderen Gebäuden sicherzustellen. Die bittere Realität: Ausgerechnet während der kalten und dunklen Jahreszeit soll im Brexit-Land regelmäßig das Licht ausgehen, um Gas zu sparen.

Wie National Grid weiter erklärte, könnte es sogar in Spitzenzeiten zu Stromausfällen kommen – oder aber nach Anbruch der Dunkelheit. Es sei denn, die Bevölkerung halte sich an knallharte Stromspar-Bedingungen!

Konkret bietet die britische Regierung den Bürgern finanzielle Anreize fürs Sparen. Wie britische Medien berichten, sollen Haushalte dafür bezahlt werden, ihre Heizungen herunterzudrehen und ihre Waschmaschinen zu Stoßzeiten nicht zu nutzen. Am liebsten soll in der Nacht gewaschen werden.

Die Energiespar-Bereitschaft der Bürger beeinflusse am Ende die Zahl der Gaskraftwerke, die wegen Gasmangels abgeschaltet werden müssten – und letztendlich die Zahl der Bürger, die von Stromunterbrechungen betroffen wären.

Sollte es tatsächlich zu flächendeckenden Blackouts kommen, wäre es das erste Mal seit den 1970er-Jahren, dass Großbritannien wieder kontrollierte Stromfälle herbeiführen würde.

Auch in Deutschland wird seit dem Beginn der russischen Ukraine-Invasion eine Energiespar-Debatte geführt – im Gegensatz zu Großbritannien will die Bundesregierung aber ohne Prämien für das Energiesparen auskommen.

Für Aufsehen sorgte Wirtschaftsminister Robert Habeck (51, Grüne) im Juni, als er solche Anreize in einem ZDF-Interview gewohnt süffisant ablehnte. Er plädierte an die Solidarität der Gesellschaft: „Wenn jemand sagt: ‚Ich helfe nur, wenn ich nochmal 50 Euro kriege’ – dann würde ich sagen: ‚Die kriegst du nicht, Alter.’“

Obwohl Habeck davon ausgeht, dass die Gasspeicher Ende Oktober wie geplant einen Füllstand von 95 Prozent erreichen, mahnt er zum Energiesparen – ebenso Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller. Er erklärte am Donnerstag, der Gasverbrauch habe in der abgelaufenen Kalenderwoche (29. September bis 2. Oktober) fast zehn Prozent höher als zu den Vorjahreszeiträumen gelegen. Klartext: Deutschland verbraucht zu viel! Damit drohen laut Müller Mitte des kommenden Jahres viel zu niedrige Gasspeicherfüllstände.