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Bluff mit Bluttests: Ex-Star-Unternehmerin Holmes tritt Haftstrafe an

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Holmes hatte Theranos 2003 im Alter von nur 19 Jahren gegründet.

(Foto: imago images/Everett Collection)

Mit ihrer vermeintlich revolutionären Technologie für Bluttests gewinnt die charismatische Jungunternehmerin Elizabeth Holmes finanzkräftige Investoren. Doch die Methode funktioniert gar nicht. Ihre langjährige Haftstrafe sitzt sie jetzt in einem Gefängnis in Texas ab.

Die wegen Betrugs verurteilte einstige Star-Unternehmerin Elizabeth Holmes hat ihre mehr als elfjährige Haftstrafe angetreten. Die US-Gefängnisverwaltung bestätigte unter anderem dem Rundfunksender NPR, dass Holmes wie angeordnet in der Einrichtung in Texas eintraf. Vor wenigen Wochen hatte ein Berufungsgericht ihren Antrag abgewiesen, den Haftantritt bis zum Abschluss des Widerspruchsverfahrens auszusetzen.

Ursprünglich sollte Holmes, die während des Verfahrens zwei Kinder bekam, die auf elf Jahre und drei Monate angesetzte Haftstrafe bereits Ende April antreten. Doch mit ihrem Antrag, den Haftbeginn für die Dauer der Berufung auszusetzen, wurde dieser Zeitplan gekippt. Zuletzt legte der zuständige Richter Edward Davila den Betrag, den Holmes und Balwani Anlegern schulden, auf gut 452 Millionen Dollar fest.

Holmes hatte Theranos 2003 im Alter von nur 19 Jahren gegründet. Die Firma warb mit einer vermeintlich revolutionären Technologie für besonders schnelle, effektive und kostengünstige Bluttests. Die charismatische Jungunternehmerin wurde als Tech-Pionierin gefeiert und gewann finanzkräftige Investoren und prominente Unterstützer wie Ex-Außenminister Henry Kissinger und den Medienmogul Rupert Murdoch.

Theranos erreichte in Finanzierungsrunden eine Bewertung von neun Milliarden Dollar (8,4 Milliarden Euro). Holmes wurde damit auf dem Papier zur Milliardärin. Doch dann stellte sich heraus, dass die Technologie nicht funktionierte. Holmes und ihr Top-Manager Ramesh Balwani wurden wegen des Vorwurfs verurteilt, Investoren gezielt hinters Licht geführt zu haben.

Holmes hatte stets bestritten, Investoren betrogen zu haben. Sie räumte zwar Fehler ein, beteuerte aber, an das Potenzial ihrer Technologie geglaubt zu haben. Sie machte außerdem ihren Ex-Freund und früheren Geschäftspartner Balwani für den Skandal verantwortlich.