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"Brauchen Sie Sauerstoff?": Jauch kriegt beim Wendehals einen Kicherkrampf

Trifft der DDR-Wendehals auf fliegende Löcher im Käse, trägt es Jauch vollends aus der Kurve. "Brauchen Sie Sauerstoff?", fragt die Regie besorgt. Prinzessin Leia rettet bei WWM einen Hausarzt und Jauch bekennt sich zum Status als Millionär.

Dieser Moment bei "Wer wird Millionär?" besaß Seltenheitswert. Günther Jauch verliert vor der Kamera ja sehr selten die Fassung. Am Montagabend aber durften die Zuschauer mitansehen, wie sich der RTL-Moderator immer stärker in einen Kicherkrampf hineinsteigerte. "Deshalb finde ich die Sendung so super", prustete Jauch. "Ist ein Traum. Da kommst du nicht drauf, echt nicht drauf." Dann lief er rot an.

Im Grunde war die Frage ganz harmlos. Wirtschaftsfachwirt Stefan Schmidbauer aus dem bayerischen Roding sollte wissen: "Unter welcher Bezeichnung kennt man nicht nur den 'Vogel des Jahres 1988', sondern auch so manchen Bürger Ende der 80er?" Zur Auswahl standen Mitläufer, Abnicker, Wendehals und Arschkriecher. Der Kandidat legte sich umgehend auf den Mitläufer fest - und wurde von Jauch gerettet.

Wendehals gibt Jauch den Rest

Wie sieht denn wohl ein gefiederter Mitläufer aus, wollte der Gastgeber wissen. Schmidbauer ließ sich zum Glück verunsichern und zog den 50:50-Joker. Der eliminierte seine Präferenz, es blieben Abnicker und Wendehals stehen. "Ornithologisch muss der Mitläufer erst noch erfunden werden", stellte Jauch fest. Schmidbauer rief dann seinen Chef Armin Hossinger an. Der Diplomingenieur wusste sofort die korrekte Antwort: "Wendehals, tausend Prozent." Aber Jauch hatte da so einen Verdacht.

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Der Moderator kriegte sich vor Lachen kaum ein.

(Foto: RTL/Stefan Gregorowius)

Als der Joker auf sein Drängen die Antwort erläutern sollte, stellte sich heraus: Hossinger hatte die Frage nicht richtig verstanden. "Gottlieb Wendehals", begründete er in den letzten Sekunden seine Wahl. Im Gehirn des Moderators kam es daraufhin zu einem humoristischen Kurzschluss. Das Stimmungslied aus westdeutschen Partykellern 1981/1982 von Gottlieb Wendehals auf der einen und die DDR-/BRD-Wendehälse 1989 auf der anderen Seite gaben Jauch den Rest.

"Ja, Gottlieb sei Dank. Es ist richtig!", konnte er den Kandidaten beruhigen, aber kriegte sich selbst nicht mehr ein. "Das war großartig hergeleitet. Geben Sie ihm bitte, egal, was Sie heute gewinnen, mindestens 500 Euro ab. Herrlich", forderte er Schmidbauer auf. "Brauchen Sie Sauerstoff?", fragte die Regie vorsichtshalber. Der Kandidat hatte in der Runde seine letzten Joker gesetzt. "Ich kann doch Sie fragen", meinte Schmidbauer. "Jederzeit, ich freue mich. Ich bin richtig gut gelaunt", erwiderte Jauch. (Tatsächlich wird dieser Moderatorenjoker demnächst beim zweitägigen Oster-Special Realität.)

Absturz bei WWM

"Der Humorpegel in der Sendung ist schlagartig gesunken", musste Jauch kurz darauf ernüchtert feststellen. Leider ging es für Schmidbauer buchstäblich nach unten. Er setzte bei der Frage für 64.000 Euro auf sein Bauchgefühl, dass das sogenannte Ansatzrohr etwas mit Klavierspielen zu tun hat. Tatsächlich aber ist damit der Resonanzraum oberhalb des Kehlkopfes gemeint, der beim Sprechen zum Einsatz kommt. Schmidbauer, der als Maskottchen im Ganzkörperkostüm auch mal ehrenamtlich bedürftige Menschen besucht, stürzte in der Sicherheitsvariante auf 16.000 Euro herab. Er nahm das aber wie seine Ehefrau im Studio gelassen.

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Ist in seiner Freizeit als Clown unterwegs: Benjamin Chiti.

(Foto: RTL/Stefan Gregorowius)

Nicht als Hase oder Rentier, dafür aber als Clown im Seniorenheim ist Benjamin Chiti in seiner Freizeit unterwegs. Hauptberuflich arbeitet der Aachener als Berufsberater für Jugendliche. "Viel Geld, wenig Arbeit", würden sich seine Kunden meist wünschen, berichtete der Herr von der Arbeitsagentur. "Ich habe auch die einen oder anderen Kandidaten, die Influencer werden wollen oder Youtuber." Viele junge Menschen gingen allerdings auch in die Pflege, rückte er das Bild vom Nachwuchs gerade.

Chiti wusste für 32.000 Euro sofort, dass sich hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto der anonyme Erfinder der Kryptowährung Bitcoin versteckt und hatte ansonsten Glück mit seinen Jokern. Er stieg mit 64.000 Euro aus, ebenso wie Überhangkandidat Sebastian Körner. Der Hausarzt aus Husum glänzte bei seinen letzten beiden korrekt beantworten Fragen, für die er keine Joker benötigte. Er konnte auch so sagen, dass Wikipedia und nicht etwa Facebook in Deutschland über vier sogenannte Bürokraten verfügt und dass "Star Wars"-Held Han Solo die Tochter des Antagonisten Darth Vader geheiratet hat, also Prinzessin Leia Organa.

Jauch: "Das hatten wir noch nie"

Bei der Frage für 125.000 Euro endete jedoch Körners Lauf. Jauch wollte wissen: "Im Jahr 1956 war ein Herr Strauch aus Aachen in der Bundesrepublik der erste offizielle: Lotto-Millionär, Frauenbeauftragte, Flugpassagier, Arbeitslose?" Der Mediziner zog den Zusatzjoker, doch niemand im Studio stand auf. "Das ist bitter. Ich glaube, das hatten wir noch nie, dass niemand aufgestanden ist", stellte Jauch fest. "Am Ende hat sich immer einer gefunden, der zum Ende des Monats so blank war, dass er gesagt ich: Ich sage einfach mal B."

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Nicole Stolz musste schon nach 15 Minuten wieder gehen.

(Foto: RTL/Stefan Gregorowius)

Körner und Jauch versuchten daraufhin, wenigstens "Betroffene" der Kategorien zum Aufstehen zu bewegen. "Langzeitarbeitslose würden uns nicht so viel helfen. Wir lassen alle Millionäre aufstehen", schlug der "Wer wird Millionär?"-Moderator vor - und erhob sich als einziger im Studio von seinem Stuhl. Am Ende erbarmte sich doch noch ein Herr. Seine falsche Antwort überzeuge Körner aber zum Glück nicht und er stieg aus. Gesucht wurde tatsächlich der erste Lotto-Millionär der BRD.

Das umgekehrte Schicksal ereilte Nicole Stolz aus Essen. Die Mitarbeiterin eines Reisebüros musste leider nach nicht einmal einer Viertelstunde mit 500 Euro gehen. Auch hier gab es einen WWM-Moment mit Seltenheitswert. Normalerweise fällt beim 50:50-Joker mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die falsche Vermutung der Kandidaten weg. Dieses Mal aber blieb sie stehen. Stolz war von Anfang an der Meinung gewesen, dass die Serie zur Kultfilmreihe "Karate Kid" den Titel "Panda Pete" trägt und loggte die Option ein. Richtig ist jedoch "Cobra Kai". "Dann ist das so", bilanzierte die Kandidatin ruhig.

Isabel Neumerkel schaffte es als letzte der verbliebenen drei Auswahlkandidaten in dieser Ausgabe von "Wer wird Millionär?" auf den heißen Stuhl. Die Lektorin und Autorin aus Hall in Sachsen-Anhalt benötigte bei der 2000-Euro-Frage den ersten Joker. Sie wusste nicht, dass die Ganoven aus "Kevin - Allein zu Haus" Harry und Marv und nicht etwa Draco und Severus heißen (eine von mehreren "Harry Potter"-Antworten in der Sendung).

Wer bei Neumerkel unvermittelt an die Altbundeskanzlerin denken musste, durfte sich bei der Kandidatin über eine Kohl-Frage freuen. Neumerkel kehrt am nächsten Montag mit der Frage für 8000 Euro zurück. Die großen Sonderausgaben zum Osterfest mit dem speziellen Jauch-Joker laufen am Sonntag und Montag darauf.