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Brite überlebte russische Kriegsgefangenschaft - „Es war wie in der Zombie-Apokalypse“

Der Brite Shaun Pinner kämpfte für die ukrainische Armee im belagerten Mariupol, ging für vier Monate in russische Kriegsgefangenschaft. Die Russen-Propaganda forderte öffentlich seinen Tod, dass Pinner jemals wieder freikommen würde, galt aus ausgeschlossen.

Doch jetzt ist Pinner wieder frei! Gemeinsam mit 200 weiteren Kriegsgefangenen, davon weit über 100 Verteidiger des Asow-Stahlwerks von Mariupol, wurde der Brite gegen 55 Russen-Soldaten ausgetauscht.

Jetzt erzählt er von seiner Zeit in russische Gefangenschaft. Von Schlägen, Drohungen und brutaler Folter.

„Die letzten sechs Monate waren die schlimmsten Tage meines Lebens“, erzählt Pinner im Interview mit der britischen Sonntagszeitung „The Sun on Sunday“. Schon die Zeit in Mariupol beschreibt Pinner als Hölle auf Erden.

Es sei ein „Gemetzel“ gewesen, als die Russen seine Einheit mit Mörsergranaten und Artillerie attackierten. „Es gab so viele Leichen, es sah aus wie aus einer Zombie-Apokalypse.“

Bei der Gefangennahme wurde Pinner nach eigenen Angaben von russischen Soldaten umzingelt. „Sie zogen mich aus und steckten ohne Grund ein Messer in meinen Oberschenkel.“ Danach verprügelten sie ihn 20 Minuten lang.

Gezeichnet, aber glücklich, überlebt zu haben: Brite Shaun Pinner nach seiner Freilassung

Foto: AFP PHOTO / HO / SAUDI TV

Dann begannen die grausamen Monate der Kriegsgefangenschaft.

Pinner berichtet von Stromschlag-Folter. Die Schläge dauerten 40 Sekunden und hätten furchtbare Schmerzen verursacht. Warum die Russen ihn quälten, weiß Pinner nicht. „Es schien, als täten sie es nur zum Spaß.“

Pinner erzählt der „Sun on Sunday“ von dem Moment, in dem er glaubte, dass er gleich sterben würde. Einer seiner Folterknechte kam in seine Zelle, habe ihm die Pistole auf den Hinterkopf gesetzt, entsichert und gesagt: „Du wirst gleich sterben“. Pinner weiter: „Doch dann begann er zu lachen und sagte, dass er nur Spaß macht und hat mich mit der Pistole geschlagen.“

Seinen Humor hat Pinner dennoch nicht verloren. Er berichtet, dass im Gefangenenlager 24 Stunden am Tag Musik der Bands Slipknot und ABBA gespielt wurde. „Ich will nie wieder einen ABBA-Song hören“, sagt der Brite. „Ich habe sie eh schon gehasst, also war das richtige Folter.“

Was Pinner die Kraft zum Überleben gab, sei seine ukrainische Frau Larysa gewesen. Kurz vor der Gefangennahme habe er sie angerufen und sich von ihr verabschiedet. Doch anstatt zu weinen, schrie sie ihn am Telefon an. „Sie sagte, dass ich ein Krieger sei und dass ich überleben würde.“ Diese Worte halfen ihm, das alles durchzustehen.

(fpi)