Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

CDU-Politiker verteidigen italienische Schwesterpartei Forza Italia

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Jana Schimke hat die Vielzahl ablehnender Reaktionen nach dem Wahlergebnis in Italien kritisiert. „Ich empfinde es als undemokratisch, einem Wahlsieger mit derartiger Ablehnung und Drohung zu begegnen, noch bevor die neue Regierung überhaupt gebildet und die erste Entscheidung getroffen wurde“, sagte Schimke dem „Spiegel“. „Der politische Wettbewerb kennt heute leider immer öfter nur noch den Bruch, nicht mehr den Diskurs.“ Das werde dem europäischen Prinzip „In Vielfalt geeint“ nicht gerecht.

Schimke ist auch stellvertretende Vorsitzende der Mittelstandsunion (MIT). Für CDU und CSU stellt sich angesichts der wahrscheinlichen Koalition ihrer Schwesterpartei Forza Italia mit der neofaschistischen Wahlsiegerin Giorgia Meloni die Frage, welchen Umgang man künftig mit der italienischen Partei pflegen wird.

Auch der Hamburger CDU-Chef und Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß wirbt um einen anderen Blick auf die Wahl in Italien. „Das Wahlergebnis hat sicherlich italienspezifische Ursachen, sollte aber auch in Deutschland von allen Parteien im demokratischen Spektrum als Weckruf verstanden werden“, sagte Ploß dem „Spiegel“.

Und weiter: „Wenn die Parteien in der demokratischen Mitte die Auswüchse linker Identitätspolitik nicht bekämpfen und die Sorgen der Bevölkerung vor unkontrollierter Migration nicht ernst nehmen, werden Parteien am rechten Rand gestärkt werden.“ Zur Frage des Umgangs mit Forza Italia sagte Ploß: „Ich halte es für wichtig, keine Brücken abzureißen, sondern im Gespräch zu bleiben.“

CSU-Chef Markus Söder hingegen rüffelte seinen Parteivize Manfred Weber wegen dessen Unterstützung für Berlusconi. Weber ist Chef der Europäischen Volkspartei (EVP), zu der auch Berlusconis Forza Italia gehört. „Forza Italia ist nicht der Partner, den wir als richtig erachten“, sagte Söder am Montag in München. „Es ist nicht Aufgabe der EVP und bürgerlicher Parteien, rechtsnationale und rechtsradikale Regierungen zu ermöglichen, das ist nicht unser Auftrag“, fügte er hinzu.

Weber hatte Berlusconi in einem Wahlkampfvideo als Wächter der pro-europäischen Politik in Italien gewürdigt. Söder betonte, die CSU werde sich künftig stärker um das Wohl der Menschen in der autonomen italienischen Alpenregion Südtirol kümmern. „Dort ist die Besorgnis nach dem gestrigen Abend sehr, sehr groß“, sagte er. Neofaschistische Gruppen in Rom hätten eine lange Tradition, die Autonomiebestrebungen in Südtirol mehr als kritisch zu hinterfragen.