Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Daniel Saurenz: Rezession? Nicht bei diesen Unternehmen

Kolumne

Daniel Saurenz Rezession? Nicht bei diesen Unternehmen

Solarpark in Werneuchen: Bestimmte Branchen haben eine Sonderkonjunktur

Solarpark in Werneuchen: Bestimmte Branchen haben eine Sonderkonjunktur

© IMAGO / Christian Ender

Fed-Chef Powell war deutlich: Eine Rezession wird er in Kauf nehmen, wenn dies zur Bekämpfung der Inflation nötig ist. Für den breiten Aktienmarkt eine denkbar schlechte Botschaft. Doch es gibt auch Ausnahmen

Ganz allmählich biegt das Börsenjahr auf die Zielgerade ein und Analysten arbeiten an ihren Prognosen für 2023. Für uns haben die Kursziele reinen Unterhaltungswert, denn niemand hat eine Glaskugel auf dem Schreibtisch. 2020 machte die Corona-Krise schon nach wenigen Wochen jeden Ausblick hinfällig, dieses Jahr war es der Krieg in der Ukraine und das stärkste geldpolitische Bremsmanöver der US-Notenbank seit Anfang der 1980er-Jahre.

„Zu viel für den Aktienmarkt“, meint Ricardo Evangelista, Senior Analyst bei Activtrades. „Die wichtigsten globalen Indizes stehen zum Ende des dritten Quartals zwischen 20 bis 30 Prozent im roten Bereich.“ Ein konjunktureller Abschwung scheint daher eingepreist, aber keine scharfe Rezession. Von daher ist auch ein Vergleich mit den Baissen 2000/2003 und 2007/2009 noch nicht gegeben, selbst die Bewertung stellt kein zwingendes Kaufargument dar.

Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre wurde für den S&P 500 ein Faktor von 17 aufgerufen, aktuell sind wir bei 16. Doch wie belastbar sind die Gewinnschätzungen, nachdem FedEx zuletzt mit seiner Prognose die Märkte schockte? Und wie lange geben sich Investoren noch mit einer Risikoprämie am Aktienmarkt von 2,75 Prozent zufrieden, wenn die zehnjährigen US-Anleihen bei knapp vier Prozent stehen?

Cash ist König

Natürlich haben auch die Profis schon vor einiger Zeit genauer nachgerechnet und sind offenbar ziemlich erschrocken. Internationale Fondsmanager haben die Barreserven auf ein Rekordniveau von gut sechs Prozent ausgebaut, ihren Aktienanteil massiv reduziert und sich mit Absicherungsinstrumenten so kräftig eingedeckt wie selten zuvor. Wir sehen den extremen Pessimismus positiv, denn der Markt geht immer den Weg des größten Schmerzes. Auf steigende Kurse wäre kaum ein Stratege vorbereitet.

Doch die Risiken bleiben natürlich bestehen, gerade bei Einzelwerten. „Es empfiehlt sich daher, dass Risiko breiter zu streuen und auf einen Korb an Aktien oder bestimmte Themen zu setzen“, gibt Funda Sertkaya, Rohstoffexpertin und Geschäftsführerin beim Edelmetallhändler Ophirum, Anlegern mit auf den Weg. Zu den Themen zähle auch ein Investment in Rohstoffen, ergänzt Sertkaya. Die Erfolgsaussichten lassen sich weiter steigern, wenn man gezielt auf Branchen setzt, die von der Politik kräftig gefördert werden und die von einer Sonderkonjunktur profitieren.

Sonderkonjunktur für erneuerbare Energien

Der gesamte Bereich der erneuerbaren Energien liefert ein sehr gutes Beispiel dafür. Sonne- und Windkraft sind aber nur ein kleiner Teil. Greentech ist viel mehr: Recycling, Energie-, Rohstoff- und Materialeffizienz sowie nachhaltige Mobilität. Grüne Wachstumsbranchen profitieren massiv von staatlichen Unterstützungen. Um hier möglichst breit zu partizipieren, ist das SG-Green-Deal-Index-Zertifikat (WKN: SR7YGD) eine gute Lösung.  

Wer sich etwas stärker fokussieren möchte, wählt die Kraft der Sonne. Hintergrund sind massive Investitionen der Europäischen Union, um die Abhängigkeit von Gas und Öl zu reduzieren. Für Anleger bietet sich der Umweg über den Solar-Top-10-Index an, der die gesamte Wertschöpfungskette der Solarbranche abbildet und im Bereich seiner Rekordzone steht (WKN: DA0AAV).

Eine glänzende Zukunft hat auch der Bereich Cybersecurity. Die Rechnung ist einfach: Mehr Digitalisierung und Internet bedeuten mehr Cyberangriffe, auch von kritischen Bereichen wie der Energieversorgung und dem Gesundheitssystem. Allein in Deutschland beläuft sich der Schaden durch Hacker-Angriffe im letzten Jahr auf 223 Mrd. Euro, weltweit sind es wohl gut sechs Billionen Dollar. Gut für Anbieter wie Palo Alto, Fortinet, Check Point und Cloudflare, die sich noch länger über gute Geschäfte freuen dürften und bei denen Rezessionssorgen und Lieferkettenprobleme keine Rolle spielen. Mit dem Cybersecurity-Index von Vontobel holen sich Anleger bequem Sicherheit ins Depot (WKN: VS5ZCS).

Daniel Saurenz betreibt mit seinem Team das Börsenportal Feingold Research. Es bietet täglich einen Börsenbrief an, den Sie für 14 Tage kostenfrei testen können. Melden Sie sich unter info@feingold-research.com an oder probieren Sie den Börsendienst unter diesem Link aus. Trainingstage und Coachings finden Sie NEU unter feingold-academy.com

#Themen