"Das ist unwürdig": TV-Experte Hamann attackiert Bayern-Führung

Die Meisterschale ist noch nicht einmal übergeben, da erfährt die Welt, dass der FC Bayern Kahn und Salihamidžić rauswirft. In seiner Analyse ist Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann knallhart, spricht davon, dass der Zeitpunkt an Respektlosigkeit nicht zu überbieten sei.

Der frühere Bayern-Profi Dietmar Hamann hat den FC Bayern für die Trennung von den Vorständen Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić scharf kritisiert. "Das ist an Respektlosigkeit nicht zu überbieten", sagte der frühere Nationalspieler in seiner Funktion als Experte des TV-Senders Sky. Die Bayern hatten kurz zuvor in einem dramatischen Bundesliga-Finale die Meisterschaft gewonnen, fast gleichzeitig berichteten mehrere Medien von der Entscheidung gegen Kahn und Salihamidžić. Wenig später bestätigte der Verein die Entscheidung.

"Das ist unwürdig", sagte Hamann über den Zeitpunkt und die Art und Weise. Wenn der FC Bayern denke, dass es so besser werde, werde er sich "umschauen". Er habe "überhaupt kein Verständnis" für den Vorgang, sagte Hamann. "Das ist dem FC Bayern unwürdig. Sie müssen aufpassen, dass sie sich nicht auseinanderdividieren."

Über die berufliche Zukunft von Vorstandschef Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić in München war seit Wochen spekuliert worden. Ursprünglich waren Entscheidungen erst auf der auf den kommenden Dienstag verschobenen Aufsichtsratssitzung erwartet worden. Es soll aber nun schon zuvor eine außerordentliche Sitzung des Gremiums um Ehrenpräsident Uli Hoeneß gegeben haben. Nachfolger von Kahn soll Jan-Christian Dreesen werden.

Kahn fehlte bereits im Kölner Stadion, eine Grippe wurde aus Vereinskreisen als Grund genannt. Für Irritationen sorgte er mit einem Tweet nach Spielende. Dort gratulierte er der Mannschaft zum Meistertitel. Weiter schrieb er: "Ich würde gerne mit euch mitfeiern, aber leider kann ich heute nicht bei euch sein, weil es mir vom Club untersagt wurde." Den Tweet hat Kahn nachträglich bearbeitet und die Worte "vom Club" hinzugefügt.