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"Das sehe ich jetzt auch so": Lauterbach zeigt sich bei Kinder-Testpflichten einsichtig

"Das sehe ich jetzt auch so" Lauterbach zeigt sich bei Kinder-Testpflichten einsichtig

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Akzeptiert, dass politische Entscheidungen auch anders fallen können, als die Wissenschaft empfiehlt: Karl Lauterbach.

(Foto: IMAGO/NurPhoto)

Bei den neuen Corona-Regeln für den Herbst werden viele Wünsche von Karl Lauterbach umgesetzt. Bei der schärferen Testpflichten für Kinder muss der Gesundheitsminister einen Rückzieher machen, zeigt sich aber mittlerweile einsichtig.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach blickt kritisch auf seine frühere Forderung, für Schulkinder schärfere Corona-Testpflichten zu verankern als für andere Menschen. "Das haben wir gekippt. Und das ist gut so", sagte der SPD-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Das hätte Kinder zu stark beeinträchtigt. Das sehe ich jetzt auch so."

Lauterbach hatte sich anfangs mit seiner damaligen Sichtweise durchgesetzt: Ins neue Infektionsschutzgesetz wurde ein Passus aufgenommen, wonach Schulkinder bei Corona-Verdacht oder tatsächlicher Infektion einen negativen Test vorlegen sollten, um wieder zur Schule gehen zu können. Dies wurde so auch beschlossen. Nach scharfer Kritik verpflichtete sich der Bund dazu, die Regelung zurückzunehmen.

Das neue Infektionsschutzgesetz trat am Samstag in Kraft. Es sei gut, dass er bei der Novelle nicht alle seine ursprünglich gesetzten Ziele habe durchsetzen können, sagte Lauterbach. Mit der Testpflicht für Schulkinder habe er eine Regel aufgeben müssen, "die ich im Nachhinein selber kritisch bewerten würde".

"95 Prozent der Maßnahmen, die ich wollte"

Zum Verhältnis von Wissenschaft und Politik sagte der Minister der Zeitung, er akzeptiere "zu 100 Prozent das Primat der Politik". Das bedeute, "dass politische Entscheidungen auch anders fallen können, als die Wissenschaft empfiehlt. Das ist richtig so." Lauterbach bezog dies auch auf die Entscheidung gegen eine allgemeine Corona-Impfpflicht, für die er lange gekämpft hatte.

Insgesamt zeigte er sich zufrieden mit den neuen Vorgaben. "95 Prozent der Maßnahmen, die ich wollte, haben wir beschlossen." Die Maskenpflicht in Flugzeugen habe er zwar beibehalten wollen, aber den Wunsch nicht ohne Gegenleistung aufgegeben. "Wir haben jetzt dafür eine strenge Maskenpflicht in Kliniken in den Kliniken und Arztpraxen. Die ist mehr wert, weil viel mehr Leute in Praxen oder Wartezimmern als in Flugzeugen sitzen."

Eine "Killer-Variante" des Virus im Herbst könne er ausschließen, sagte Lauterbach. Die schlechte Nachricht sei, dass es inzwischen Varianten gebe, bei denen die Immunflucht sehr ausgeprägt sei.