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Das unwürdige Vorgehen des FC Bayern

Thomas Tuchel konnte einem wirklich leidtun. Da hatte der Trainer des FC Bayern nach größtenteils fürchterlichen ersten Wochen bei seinem Klub doch noch die Deutsche Meisterschaft gewonnen, aber Zeit zur Freude darüber bekam er nicht. Sie wurde Tuchel vom eigenen Vorstand verwehrt. Denn nur Minuten BVB gegen Mainz gaben die Bayern bekannt, dass sich der Rekordmeister von Klubchef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic trenne.

Tuchel also stand auf dem Platz und musste im Moment des Erfolgs Fragen nach seinen geschassten Vorgesetzten beantworten. Wie sehr ihn das wurmte, war dem Mann deutlich anzumerken. Zumal Kahn und Salihamidzic ja die beiden Männer waren, die ihn erst vor wenigen Wochen zu den Bayern geholt hatten. Er müsse das Ganze erst mal sacken lassen, sagte Tuchel.

Thomas Tuchel mit der Meisterschale, Freude kam nicht so richtig auf

Thomas Tuchel mit der Meisterschale, Freude kam nicht so richtig auf

Quelle: Getty Images/Alexander Hassenstein

Ein Motto, dem sich der Klub an diesem Samstag besser selbst untergeordnet hätte. Bereits am Freitag war das Urteil über Kahn und Salihamidzic gefallen. Da offenbar niemand mehr mit dem Gewinn der Meisterschaft und Dortmunds Unvermögen gegen Mainz gerechnet hatte, wurde das Großreinemachen auf den Abpfiff in Köln terminiert. Wie gut das Ganze geplant war, zeigt die Ausführlichkeit der Meldungen, die der Klub an diesem Nachmittag zu den Personalien veröffentlichte.

Irgendwer im Klub hätte das stoppen müssen

Natürlich kann man sowohl das Aus von Kahn als auch das Ende von Salihamidzic inhaltlich rechtfertigen. Die Bilanz beider ist nicht gut genug. Dennoch wäre es wohl fairer gewesen, eine Gesamtanalyse erst nach Saisonende zu ziehen. So war es ja eigentlich auch angekündigt.

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Einer Vereinslegende wie Kahn aber ernsthaft den Besuch des Spiels in Köln zu untersagen (so zumindest Kahns eigene Aussage), erscheint endgültig stillos und unwürdig, sollte es dafür nicht wirklich gute Gründe geben. Dies gilt in jedem Fall für den Zeitpunkt der Veröffentlichung direkt nach Spielende, welche die Freude der Spieler und Trainer über den Gewinn der Meisterschaft regelrecht torpedierte. Irgendwer im Klub hätte das stoppen müssen. Zumindest bis zum nächsten Tag.

Und so brachte keiner an diesem Nachmittag von Köln die Stimmung besser auf den Punkt als Tuchel: „Statt zu feiern, haben wir jetzt das nächste Thema.“